"Oh, wie schön", mag man sagen, wenn man auf der letzten Seite des
Buches "Schokobär und Marzihäschen" angekommen ist. Ein
wunderschönes Märchen, das geradewegs hervorragend in die Winterzeit passt und
so manche besinnliche Lesestunde bereiten kann.
Erzählt wird die Geschichte zweier Marzipanfiguren, die Zuckerbäcker Leopold
geschaffen hat. Er hält die beiden für die schönsten Figuren, die je unter
seinen Fingern entstanden sind und will sie deshalb nur einem Kind verkaufen,
das ganz besonders brav und lieb ist. Doch eines Tages kommt ein reicher Mann in
Leopolds Zuckerbäckerei, bietet 100 Goldtaler für die beiden lieblichen
Figuren und erzählt die traurige Geschichte seiner Tochter Karamelita, die an
den Rollstuhl gefesselt ist. Leopold lässt sich erweichen, gibt seine beiden
Meisterstücke ab und freut sich über das viele Geld. Denn nun kann er dem
Mariannchen endlich eine Lehrstelle anbieten - sie ist die Tochter armer Leute,
die vom mühseligen und Kräfte zerrenden Reisigsammeln leben müssen.
Aber wie es in einem Märchen nun einmal so ist - es ist eben nicht alles Gold,
was glänzt. Karamelitus Kranenberg, der reiche Herr, hat den Zuckerbäcker
natürlich mächtig angeschmiert. Seine Tochter ist alles andere als lieb und
krank: die beiden Marzipanfiguren werden in eine Vitrine gesperrt und von nun
an zur Schau gestellt.
Eines Tages beschließt Herr Kranenberg jedoch noch einmal eine Reise zum
Zuckerbäcker Leopold zu unternehmen. Er möchte ihn bitten, das allerschönste
Marzipanfigürchen der Welt für ihn zu erschaffen.
Nun ersinnt Schokobär, der der große Beschützer von Marzibärchen ist, eine
List, um sich und das kleine Häschen zu befreien. Ob die Geschichte ein
glückliches Ende nimmt? Klar, denn: Wenn sie nicht gestorben sind, dann leben
sie noch heute...
Der Autor Axel Dahm, der in Düsseldorf geboren wurde und heute in der Schweiz
lebt, legt mit "Schokobär und Marzihäschen" sein erstes Kinderbuch
vor. Zeitgleich mit dem Bilderbuch ist auch ein Hörbuch erschienen, das von Alf
Marholm, der Märchenstimme des deutschsprachigen Raumes, vorgelesen wird.
Fazit
Dahms Geschichte orientiert sich stark am traditionellen Märchen, weist die
typische Figurenkonstellation "Gut und Böse" auf. Und trotzdem hat es
eine ganz eigene Geschichte, die viel Geborgenheit, Vertrauen und Hoffnung
schöpfen lässt in einer Zeit, in der es manchmal düster und kalt ist.
Vorgeschlagen von Martina Meier
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veröffentlicht am 01. Dezember 2005 2005-12-01 11:32:46