Noch so eine Fantasy-Saga, denkt man, wenn man zum ersten Mal von der
Ulldart-Reihe hört oder liest.
Diesmal hat man als Leser aber den großen Vorteil, von vornherein zu wissen,
wie viele Teile die Reihe umfassen wird - nämlich sechs Stück und dann nochmal
drei Stück für die Folgeserie, wenn man das so nennen will. Hört sich nach
viel an, aber wenn man erst mal die ersten paar Seiten gelesen hat, wünscht man
sich, dass es noch weit mehrere solcher Bücher gibt.
Prinz Lodrik, genauer gesagt Tadc (sprich: Tadsch) Lodrik, ist der Antiheld
schlechthin. Überhaupt nicht königlich, sondern faul, ungeschickt und sehr
beleibt, frisst er tagelang Kekse in sich rein, ohne ein wirkliches Ziel im
Leben zu haben.
Bis ihn sein Vater, der Kabcar, in den Norden schickt, um als Gouverneur eine
Provinz zu regieren - aber hallo.
Natürlich hat Lodrik treue Diener, Leibwächter und Vertraute um sich, die ihm
bei dieser scheinbar unbewältigbaren Aufgabe beistehen.
Das alleine würde aber für eine spannende Geschichte nicht reichen, drum gibt
es auch in dieser fantastischen Saga eine Prophezeiung - von der man sich
allerdings nicht ganz sicher sein kann, wie sie ausgelegt werden soll -,
wundervolle Wesen, gefährlich, schön oder einfach düster, Gefühle, grausame
Herrscher und Charaktere, die von schlicht böse, über nicht ganz durchschaubar
bis hin zu total liebenswert reichen.
Für Fantasyfans, die schon genug von ihrem Liebinglingsgenre haben, ist dies
genau das Richtige. Absichtlich von den typischen tolkien-haften (also mit Elfen
und Zwergen geschmückten) Fantasywelten abweichend, lehnt sich Markus Heitz
eher an Russland an - die Namen klingen alle sehr russisch, selbst manche
Bräuche wurden übernommen und die Wesen und Götter, die in Ulldart
herumschwirren, sind völlig neu und gänzlich der Fantasie des Autors
entsprungen.
Fazit
Ich kann kaum erwarten, wieder nach Ulldart zu reisen und zu erfahren, wie es
weitergeht.
Vorgeschlagen von Nadine Gemeinböck
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veröffentlicht am 11. November 2005 2005-11-11 15:47:40