Seit dem 11. September 2001 ist auf der ganzen Welt der Islam noch mehr in den
Fokus des allgemeinen Interesses gerückt worden. Ein besonders persönliches
Erlebnis mit dem Islam schildert eine Frau mit dem Pseudonym Doris Glück in
ihrem Buch "Mundtot. Ich war die Frau eines Gotteskriegers". Über
Jahre stand sie dem islamischen Terrorismus sehr nahe, ohne es genauer zu
wissen.
Ende der 1980er Jahre lernte die Autorin Doris einen Ägypter, Omar, kennen, dem
sie zuerst nur beim Finden eines Jobs in Deutschland helfen soll. Doch mit der
Zeit lernen sie sich genauer kennen und heiraten - dazu muss Doris aber dem
Islam beitreten, da Omar Muslim ist. Sie sieht sich jedoch mit etwas ungewohntem
konfrontiert: Omar geht auf einmal wieder in die Moschee, obwohl er vorher dem
Islam gar nicht so nahe zu stehen schien, und engagiert sich in humanitärer
Hilfe. Das führt so weit, dass sie eines Tages nach Bosnien ziehen, während
dort noch Krieg die Tagesordnung bestimmt.
Das Leben dort wird für Doris zur Hölle. Hatte sie schon vorher Probleme,
Kontakte zu finden (ihre Familie weiß nichts von ihrem Übertritt zum Islam,
und die islamischen Freunde können ihre liberale Haltung nicht verstehen, nach
der sie noch nicht mal ein Kopftuch tragen will!), wird das nun noch schlimmer.
Die Ehe zu Omar bröckelt, als Doris bemerkt, warum er nach Bosnien ziehen
wollte: Seine humanitäre Hilfe soll darin bestehen, in Bosnien einen
islamischen Staat zu errichten. Und das funktioniert nur unter der Missachtung
jeglicher Menschenrechte...
Fazit
Allein die Schilderung der Tatsachen ist Doris Glück spannend und erschreckend
gelungen. Würde man jedoch nicht nur allzu gut wissen, was für eine Realität
hinter ihrer Darstellung steckt, würde man das Buch als Traumgespinst abtun,
ist es doch insgesamt zu extrem. Ein unglaublicher Erfahrungsbericht, hinter dem
nicht nur viel Mut, sondern auch eine starke Frau steckt. Höchstwertung!
Vorgeschlagen von Nico Haase
[Profil]
veröffentlicht am 06. Oktober 2005 2005-10-06 10:45:50