Toilettengeschichten üben auf Kinder immer wieder eine große Faszination aus.
Das hört man auch immer wieder im Gespräch mit Erzieherinnen. Viele Werke
thematisierten den Gang zur Toilette, ein ganz besonderes Buch ist dabei im
Lappan-Verlag erschienen, inhaltlich und optisch hervorragend aufgemacht. Das
Buch trägt den Titel "Abgeschlossen", ist inzwischen bereits in der
dritten Auflage auf dem Markt, und wurde in Zusammenarbeit von Marjan De Smet
und Marja Meijer erstellt.
Welchem Kind klingt nicht die elterliche Ermahnung im Ohr, bei einem Gang zur
Toilette, bloß nicht die Klotür abzuschließen. Und wie oft hat man als Kind
selbst da gestanden und gedacht: "Mache ich es oder mache ich es
nicht?" Mal hat die Vernunft gesiegt, mal der Übermut - so wie im
vorliegenden Buch. Denn Anna kennt zwar die Warnung ihrer Mutter, doch als sie
das kleine enge Klo in der Stadtbücherei betritt, ist die Versuchung einfach
viel zu groß. Sie schließt ab und das Unvermeidliche passiert, die Tür lässt
sich nicht mehr öffnen. Kein Drücken und Schieben hilft hier, also holt Anna
ihre Bücher hervor und liest erst einmal ein bisschen. Bis Christian kommt.
Warum gerade Toilettengeschichten für Kinder einen gewissen Reiz haben, wer
weiß das schon. Vielleicht weil über dieses Thema noch immer hinter
vorgehaltener Hand gesprochen wird? Weil alles, was dem Natürlichsten auf der
Welt zu tun hat, immer noch tabuisiert wird?
Fazit
Jedenfalls macht die frech-fröhliche Geschichte "Abgeschlossen", bei
der auch die Mutter noch in eine heikle Situation kommt, große Freude und
eignet sich hervorragend zu einem zwanglosen Vorlesen zu jeder Zeit und an jedem
Ort.
Darüber hinaus ist auch die Thematik nicht zu verachten, dass Anna und ihre
Mutter scheinbar echte Leseratten sind, die gerne einmal eine Bücherei
besuchen, um sich mit viel Lesestoff zu versorgen. So wird ganz
"nebenbei" auch noch Werbung für eines der schönsten Medien
überhaupt gemacht: das Buch.
Vorgeschlagen von Martina Meier
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veröffentlicht am 25. August 2005 2005-08-25 21:41:01