Wenn man ein Buch zur Hand nimmt und immer wieder einmal herzhaft lachen kann,
dann ist es ein gutes Buch. "Sommernachtsträume" von Gerlis Zillgens
ist solch ein Buch. Auf wundervoll humorvoller Art wird die Geschichte einer
ersten Liebe erzählt. Denn als Lara Sebastian das erste Mal begegnet, ist sie
einfach hin und weg und hat nur noch Augen für ihn. Schade nur, dass Sebastian
sich in Laras beste Freundin Saskia verknallt hat. Und die liebt Silvio, der
aber nur Augen für Lara hat. So eine verdrehte Geschichte aber auch!!
Nun wird an der Schule der beiden Mädchen aber gerade ein Theaterstück
einstudiert. Shakespeares "Sommernachtstraum". In diesem bekanntesten
Lustspiel des englischen Schriftstellers geht es genau so turbulent und
durcheinander zu wie im wirklichen Leben. So ist es nur gut, dass Lara im
letzten Moment noch eine Rolle ergattern kann...
Gerlis Zillgens Jugendroman "Sommernachtsträume" legt man nicht mehr
aus der Hand. Natürlich richtet er sich in erster Linie an junge Mädchen ab
etwa 13 Jahren, aber auch als "erwachsener" Leser kann man bei der
Lektüre vergnügliche Stunden erleben und sich wundervoll an die eigene Zeit
der ersten Liebe erinnern. Gleichzeitig gelingt es Gerlis Zillgens auch,
klassische Theaterstücke in einem neuen Licht erscheinen zu lassen. Man merkt
den Protagonisten dieses Romans nämlich an, dass sie Spaß haben, Shakespeares
Figuren mit Leben zu erfüllen. Und sogar Lara, die dem Theater eher negativ
gegenüber steht und zunächst mit dem "Sommernachtstraum" so ganz und
gar nichts anfangen kann, lässt sich von dem "Theatervirus" anstecken
und taucht schließlich ganz in ihre Rolle ein.
Interessant ist auch die sprachliche Aufarbeitung des Themas, denn der
Jugendsprache von heute steht auszugsweise natürlich auch immer wieder die
Sprache Shakespeares gegenüber - und der hat sein Stück immerhin schon im 16.
Jahrhundert geschrieben.
Als "Nebengeschichte" erzählt Gerlis Zillgens, die früher selbst
einmal Schauspielerin und Regisseurin war, die chaotischen Liebesbeziehungen von
Laras Mutter. Die ist inzwischen schon zum vierten Mal verheiratet, dieses Mal -
welch ein Zufall - mit einem Theaterschauspieler. Zu all ihren Männer hat sie
auch nach der Scheidung guten Kontakt. Sogar zu Laras Vater, der seine Ex-Frau
eigentlich noch immer liebt. So wird ganz am Rande deutlich, dass auch erste
Lieben einmal auseinander gehen können, das Leben aber weitergeht und noch
viele schöne Erfahrungen kommen können.
Wer die Stimmung dieses Buches übrigens ganz nah fühlen möchte, der wird
seine Freude an den beiden Tattoos haben, die dem Buch beigegeben sind.
Fazit
Die Zeit der ersten Liebe kann so schmerzhaft und soooo schön sein. Das macht
Gerlis Zillgens auf humorvolle Art in ihrem Buch deutlich.
Vorgeschlagen von Martina Meier
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veröffentlicht am 04. Juli 2005 2005-07-04 21:45:24