Zwischen Lipp und Kelchesrand, schwebt der dunkle Mächte Hand.
Zwei Tote, eine Frau und ein Mann, werden in der freien Natur bei Derbyshire
gefunden. Die eine erschlagen, der andere erstochen. Beide scheinen nichts
miteinander gemein zu haben. Der Vater der ermordeten Frau war vormals
Einsatzleiter bei der Polizei und fordert Inspector Lynley zusätzlich zu dem
vor Ort ermittelnden Team an.
Sehr schnell werden verschiedene Recherchestrategien entwickelt. Das Täterfeld
ist weit gespannt, von Prostitution, über Erpressung bis Rache wird der Leser
stark gefordert, den einzelnen Ermittlungssträngen zu folgen. Zudem ermitteln
Lynley und Havers diesmal nicht wie gewohnt zusammen, sondern die degradierte
Havers soll Akten wälzen. Ein Arbeitsplatz, der ihrem Talent nicht gerecht
wird. Doch sie findet Gelegenheit ihre eigene Theorie zu entwickeln, ein Spur
aufzugreifen und den richtigen Personen, die notwendigen Fragen zu stellen. Sie
schlittert dabei mehrfach knapp an einem Tadel vorbei. Am Ende stehen Täter und
Ermittler vor einer Tat die nicht hätte geschehen müssen und vor einem
Selbstmord, der hätte verhindert werden können. Lynley ist professionell
genug, Barbara den Respekt zu zollen, dass sie im vorangegangenen Fall die
richtige Entscheidung getroffen hat, die er selbst diesmal versäumte.
Fazit
Der Kriminalroman ist spannend geschrieben und setzt die bisherige erfolgreiche
Serie auf gleichem Niveau fort. Der Leser wird mit zahlreichen Einzelschicksalen
konfrontiert, die beim Aufeinandertreffen zu mehreren Katastrophe führten. Wie
Kartenhäuser stürzen wohl eingerichtete Lebensräume ein. Die Morde wirken wie
Erdbeben und die Ermittlungen wie Nachbeben, die die Betroffenen auf ihre
Standfestigkeit überprüfen.
Vorgeschlagen von Lothar Hitzges
[Profil]
veröffentlicht am 17. Juni 2005 2005-06-17 07:03:40