Von Zeit zu Zeit passiert es: da fällt einem ein Buch in die Hände, das ein
echtes Kleinod ist. Eines, dessen Sprache das Herz berührt und die Gedanken
beflügelt, das einen entführt in eine Welt von fast schon körperlichem
Wohlbefinden angesichts der Worte, die da jemand gefunden hat. Diese Virtuosen
der Sprachkunst erzählen nicht nur Geschichten, sie spielen mit der Melodie und
dem Rhythmus der Sprache wie Musiker ihr Instrument. Autoren, die es verstehen,
Szenen und Handlungen zu einer fesselnden Erzählung zu spinnen gibt es
glücklicherweise nicht wenige, Schriftsteller der oben genannten Kategorie sind
dagegen schon deutlich seltener. Und die muß man im Dschungel dessen, was
heutzutage alles so veröffentlicht wird, erst einmal finden. Hier ist einer:
Marc Buhl. Schon mal gehört? Kaum. Er studierte nach ausgedehnten Reisen durch
Asien und Afrika Betriebswirtschaft, Politikwissenschaft, Germanistik und
Anglistik und lebt in Freiburg im Breisgau, so der Verlagstext. Sein Debut:
"Rashida oder der Lauf zu den Quellen des Nil." Fantastisch.
Atemberaubend. Schon die Geschichte ragt aus dem üblichen Themenstandard
heraus. Es ist der Lebensroman des norwegischen Wunderläufers Mensen Ernst, dem
es unmöglich ist, stillzuhalten - der laufen muß und laufen muß, bis ihn
seine unstillbare Sehnsucht quer durch Europa bis an den Ursprung des Nil
getrieben hat. Und dann die Worte! Die Sätze! Die Bilder! Die Stimmungen!
Unglaublich! Kaufen! Lesen! Verschenken! Empfehlen!
Fazit
Für meinen Geschmack: nicht steigerungsfähig. Dies ist ohne eines der
schönsten Bücher, die ich in den letzten Jahren gelesen habe.
Vorgeschlagen von Annette Rieck
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veröffentlicht am 21. Februar 2005 2005-02-21 12:19:22