Republik Moldau - das ist eine gewagte berufliche Herausforderung für die
Universitätsdozentin Pia aus Deutschland. Natürlich ist ihr klar, daß sie
keine Ahnung hat, worauf sie sich da eingelassen hat, doch was dann wirklich auf
sie zukommt, übertrifft selbst ihre kühnsten Erwartungen. Erst einmal:
frieren, immer und andauernd, denn es ist Winter, mit Eis und Schnee, die
Wohnung ungeheizt, die Uni auch, und allenfalls die eine oder andere Hotelbar,
die sie als Ausländerin aufsuchen kann, bietet etwas Wärme. Zwar hat Pia es
durch ihre Devisenreserven im täglichen Überlebenskampf des
nachsozialistischen Alltags entschieden einfacher als Einheimische, doch es ist
immer noch schwierig genug. Und ein weiterer Umstand unterscheidet sie vom Rest
der Bevölkerung: sie schaut hin, wenn ihr etwas merkwürdig erscheint, und
nicht lieber weg. So kommt sie schon bald einer undurchsichtigen Geschichte um
Geldwäscherei, Bestechung, Hehlerei, dem ganzen Programm halt, inkusive Mord
und Mafia auf die Schliche - eine äußerst gefährliche Situation... Die
Autorin dieses spannenden Romans heißt Elfi Hartenstein und kennt die Sachlage
ihrer Heldin aus eigener Erfahrung. Sie reiste selbst als Dozentin nach
Moldawien und anderen Ländern des ehemaligen Ostblocks. Das ist wohl der Grund,
warum ihre Schilderungen so authentisch klingen, seien es Personen, Lebenslagen
oder die Umgebung.
Fazit
Gut beobachtet, eine spannende Geschichte drumherum erfunden, flüssig erzählt
- schön gemacht.
Vorgeschlagen von Annette Rieck
[Profil]
veröffentlicht am 05. Februar 2005 2005-02-05 20:52:42