Tief im Herzen der Sahara folgt die Archäologin Hannah Peters den Spuren einer
längst vergessen geglaubten Kultur. Dabei findet sie eine Medusen-Skulptur,
welche mit geheimnisvollen Symbolen verziert ist. Ein Dokumentarfilmteam
begleitet Hannah auf eine gefährliche Reise, die das Team in ein unterirdisches
Höhlenlabyrinth im Herzen von Afrika führt. Als die magische Wirkung der
Skulptur von den Forschern Besitz ergreift, beginnt ein Kampf um Leben und
Tod.
Mit seiner ersten großen Romanveröffentlichung wandelt der in Stuttgart
lebende Autor auf großen Spuren. Er mischt eine Prise Akte X, etwas
wissenschaftliches a lá Michael Crichton und etwas Indiana Jones zu einem
Mystery-Thriler zusammen, der leider nur bedingt überzeugen kann. Sicher,
"Medusa" liest sich leicht und ist unterhaltsam, ohne jedoch wirklich
spannend zu werden. Obwohl Thiemeyer einige actionreiche Szenen dabei hat,
springt der letzte Funke, der einen Spätabends daran hindert, das Buch aus der
Hand zu legen, einfach nicht über.
Positiv zu erwähnen ist, dass die großen Verlage nach Frank Schätzings
Megaerfolg "Der Schwarm" endlich auch vermehrt deutschen
Thrillerautoren eine Chance geben. Und in diesem Genre ist Thomas Thiemeyer
sicher noch steigerungsfähig, denn das er in der Lage ist, einen guten Plot
aufzubauen, deutet er mit "Medusa" bereits an.
Ebenfalls erwähnenswert ist die sehr gut gemachte Ausgabe des Hardcovers,
welche sowohl vom Schutzumschlag, als auch vom sehr schön aufbereiteten Druck
sehr gelungen ist.
Fazit
"Medusa" erinnert nicht nur in einer Szene sehr stark an Romane von
Michael Crichton oder Douglas Preston & Lincoln Child, ohne jedoch ihre Klasse
zu erreichen. Obwohl der Roman flott und temporeich geschrieben und erzählt
ist, fehlt der letzte Pfiff, der ihn endgültig zu einem Bestseller macht.
Jedoch beweist Thomas Thiemeyer mit diesem Roman, dass man sich seinen Namen
durchaus merken kann.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 14. Dezember 2004 2004-12-14 21:09:20