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Kyongni Pak: Die Töchter des Apothekers Kim

Die Töchter des Apothekers Kim

von Kyongni Pak (Biografie)
Verlag: Pendragon [mehr Bücher von diesem Verlag zeigen]
Sparte: historischer Roman
ISBN-13 978-3-929096-71-2

Preis: aktuell keine Daten vorhanden
Fünf Töchter bedeuteten im Korea der Jahrhundertwende die fünffache Chance, durch geschickt arrangierte Ehen den gesellschaftlichen Status der Familie zu festigen. Doch auch bei sorgfältigster Vorbereitung konnte eine junge Frau an einen Luftikus aus wohlhabender Familie geraten, sie konnte von Mann und Schwiegereltern misshandelt werden oder einfach nur unglücklich sein. Schwiegersöhne und -töchter waren Statussymbole oder Ursache für den Gesichtsverlust des gesamten Familien-Clans.
Der in Korea sehr populäre Roman schildert den Niedergang einer bürgerlichen Familie in einer kleinen Hafenstadt an der koreanischen Südküste. Das patriarchalische System der Zeit zwischen 1860 und 1920 wurde von strengen Regeln gestützt, wie sich jeder den anderen Familienmitgliedern gegenüber zu verhalten hat und welche Rituale gegenüber den zahlreichen Göttern einzuhalten sind.
Dem Haus Kim war vorausgesagt worden, dass die Hausherrin noch vor Jahresfrist sterben würde, weil dort zu viele Geister umgehen. In der Nachbarschaft der Kims hatte sich erster Widerstand gegen das starre Normen-Gerüst geregt: junge Leute suchten sich selbst ihren Ehepartner, einige Koreaner traten zum Christentum über, andere planten in die USA auszuwandern. Doch noch waren die Patriarchen überzeugt: dieses Verhalten wird "zum Untergang ihrer Familien beitragen". Auch in der Familie Kim werden nicht alle Töchter den väterlichen Wünschen folgen: Yongbin arbeitet als Lehrerin und sorgt dafür, dass die jüngste Schwester Yonghye zur Schule gehen kann.

Für das Verständnis der Handlung und der koreanischen Kultur sind ein ausführliches Vorwort der Übersetzer, der Familienstammbaum der Kims, sowie das Wort- und Sachverzeichnis im Anhang unentbehrlich.
Fazit
Die patriarchalischen Werte der damaligen Zeit sind gewöhnungsbedürftig, doch: Bisher wurde kaum Literatur aus dem Koreanischen übersetzt; der Pendragon Verlag hat erfolgreich einen weißen Fleck auf der literarischen Landkarte ausgefüllt.
7 Sterne7 Sterne7 Sterne7 Sterne7 Sterne7 Sterne7 Sterne7 Sterne7 Sterne7 Sterne

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Vorgeschlagen von Helga Buss [Profil]
veröffentlicht am 17. November 2004

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