Nach seinem letzten, eher durchwachsenen Thriller "Der Abgrund", hat
David Baldacci mit seinem neuen Roman wieder zur alten Form zurückgefunden.
Der Secret-Service-Agent Sean King hat einen Fehler gemacht, für den er über
lange Jahre einen hohen Preis gezahlt hat. Vor acht Jahren wurde vor seinen
Augen ein Präsidentschaftskandidat von einem Attentäter erschossen, weil er
für den Bruchteil einer Sekunde abgelenkt gewesen ist. Jetzt hat er sich in
einer Kleinstadt eine neue Existenz aufgebaut, als Michelle Maxwell in sein
Leben tritt. Ihr ist etwas ähnliches passiert, als der Kandidat John Buro vor
ihren Augen entführt wurde. King erklärt sich bereit, ihr zu helfen und schon
bald merken Sean und Michelle, dass ihre Fälle viele Gemeinsamkeiten haben.
Doch als erstes müssen sie die Frage klären, was Sean King damals gesehen
hat.
"Im Bruchteil der Sekunde" ist ohne Übertreibung Baldaccis bester
Roman seit langem. Gekonnt verschachtelt er zwei, anfangs separate, Geschichten
zu einem Handlungsstrang. Dabei gibt er dem Leser immer wieder neue Rätsel auf,
die es auch schaffen, die Spannung durchgehend auf einem hohen Level zu halten.
Auch als geübter Krimileser kommt man nicht so leicht auf die Lösung des
Falles. Am Ende muss sich David Baldacci zwar bemühen, alle Rätsel plausibel
zu lösen, aber auch dies gelingt ihm, mit kleinen Abstrichen, ebenfalls
ausgezeichnet.
Fazit
"Im Bruchteil der Sekunde" zählt zweifellos zu den
Thriller-Highlights des Jahres. Seit seinem Roman "Die Versuchung" ist
David Baldacci kein so guter und spannender mehr Roman gelungen. Und wer nach
der letzten Seite denkt, dass man über Sean King und Michelle Maxwell noch mehr
erzählen könnte, sollte schon einmal einen Blick in Baldaccis neuen Roman
"Hour Game" werfen, der in den USA soeben veröffentlicht wurde.
Vorgeschlagen von Michael Krause
[Profil]
veröffentlicht am 09. November 2004 2004-11-09 20:29:58