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Gabriele Kuby: Harry Potter - gut oder böse

Harry Potter - gut oder böse

von Gabriele Kuby
Verlag: fe Medienverlag [mehr Bücher von diesem Verlag zeigen]
Sparte: Sachbuch
ISBN-13 978-3-928929-54-7

Preis: 3,80 Euro bei Amazon.de [Stand: 21. Dezember 2024]
Frau Kuby behauptet, die Harry Potter Bücher "gründlich gelesen" zu haben, doch darüber kann man nur lachen! Ihr Buch ist vollgespickt von falschen Informationen, die teilweise das Gegenteil von dem aussagen, was in "Harry Potter" wirklich geschieht, und dazu baut sie fundamentalistische und paranoide Argumente auf, die nur so wackeln!
Um Ihnen ein Beispiel für die Ungenauigkeit dieses Buches zu geben, sehen Sie sich doch mal folgende Fehler an, die Frau Kuby gemacht hat(Achtung: Harry Potter-Spoiler!): Im vierten Buch braut der böse Voldemort einen Trank, der ihm seinen menschlichen Körper wiedergibt. Im moment hat er noch die Gestalt eines "hässlichen Babies". Er wird von seinem Diener in den Kessel mit dem Zaubertrank getaucht. Frau Kuby hat die Stelle jedoch total falsch verstanden, und behauptet nun, dass ein echtes Baby für Voldemorts Rückkehr geopfert wird. (!) Sie erfindet also ein Menschenopfer, wo es gar keines gibt. Dazu nimmt sie diese Buchstelle auseinander, und sucht darin nach psychischen Tricks, die auf den Leser einwirken, z.B. "durch die Hässlichkeit des Babies verliert der Leser sein Mitleid" usw.
Die meisten "psychologischen Analysen" in diesem Buch taugen nichts, weil sie sich entweder auf falsche Informationen beziehen, wie im obigen Beispiel, oder einfach total aus der Luft gegriffen sind.
Nächstes Beispiel: Harry sagt einmal "Ich schwöre feierlich dass ich ein Tunichtgut bin." Frau Kuby hält diesen "feierlichen Schwur" für einen ernsten Beweis, dass Harry langsam böse wird, und erwähnt dabei nicht, dass Harry diesen Satz nur sagt, weil er das Passwort ist um einen magischen Scherzgegenstand zu aktivieren, und er es gar nicht ernst meint! Das lässt mich sehr daran zweifeln ob ihre Aussage, die Bücher gründlich gelesen zu haben, wahr ist.
Frau Kuby behauptet auch, dass Hermine, die Schulfreundin von Harry, den Schülern im 5.Buch Drogen verteilen würde, damit sie ihre Leistungsfähigkeit bei den Prüfungen verstärken können. In Wirklichkeit ist es umgekehrt: Hermine konfisziert die Zaubermittel, mit denen die Schüler ihren Verstand aufputschen wollten, wirft sie ins Klo, und redet ihnen aus, sowas zu benutzen. Wenn damit also wirklich Drogen gemeint sein sollten, so hat die Autorin von Potter sich hier klar DAGEGEN geäussert. Ich glaube kaum, dass jemand die Bücher DERART schlecht verstehen kann, und bin schon fast versucht zu glauben, dass Kuby diese Info vielleicht absichtlich gefälscht hat, um ihre Kritik besser klingen zu lassen. Die Seitenangabe, die einem hilft den Wahrheitsgehalt der Info zu überprüfen, fehlt bei diesem Abschnitt. Ach was für ein Versehen.
Ich frage mich ausserdem, warum Frau Kuby nur ein Buch gegen Harry Potter schreibt, und die anderen Märchen, in denen Zauberei ebenfalls als etwas Guten dargestellt wird, ebenso wie all die blutigen Hollywoodfilme, sie gar nicht zu interessieren scheinen. (Psst! Mit einem Harry-Potter-kritischen Buch kann man mehr Geld verdienen, und wird bekannter!)
Frau Kuby macht wirklich alles schlecht, das man nur schlecht machen kann. Alle Fabelwesen, die in der Geschichte vorkommen, zählt sie ganz einfach zu den "Horrorwesen", unter anderem die Drachen, die süssen Hauselfen und der scherzelnde Poltergeist. Die Zentauren zählen wohl zu den "hässlichen Zwitterwesen aus Mensch und Tier"
Fazit
Es lohnt sich echt nicht, dieses Buch zu kaufen. Man findet keine einzige nützliche Information über die Harry Potter-Bücher darin. Mein Tipp an Eltern, die mehr über Harry Potter erfahren wollen: Lesen Sie das Buch selbst. (Sie werden schneller durch sein als Sie denken) Wie das Beispiel von Frau Kuby zeigt, kann man leider keiner fremden Kritik trauen.
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Vorgeschlagen von Manuela Lutolf [Profil]
veröffentlicht am 24. Oktober 2004

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