"Drachenreiter" handelt von einer Drachengemeinschaft, die von den
Menschen aus ihrem Tal vertrieben werden soll. Daher wird Lung, ein junger
Drache, beauftragt, den "Saum des Himmels" zu finden. Dieser soll den
endgültigen Zufluchtsort der Drachen bilden. Unterstützt wird Lung dabei von
dem Jungen Ben und Schwefelfell, einem Waldkoboldmädchen. Gejagt werden die
drei Protagonisten jedoch nicht nur von Menschen, sondern von dem bösartigen
Drachen Nesselbrandt, der alles daran setzt, selber den Saum des Himmels zu
finden und seine Rivalen zu vernichten.
Zunächst ist die Idee des Buches interessant. Drachen und Kobolde werden in den
Mittelpunkt der Handlung gestellt. Die drei Helden erleben zahlreiche Abenteuer
einschließlich Gefangenschaften, bis sie nach vielen Abenteuern ihr Ziel
erreichen.
Soweit - kurz gefasst - die Handlung. Ich muss jedoch konstatieren: ich finde
das Buch langatmig und ziemlich langweilig. Die Charaktere sind stereotyp und
flach ausgewalzt. Außerdem bleibt - ohne die Lektüre: "Ben auf
Drachensuche" die Motivation der Drachen, den kleinen Menschenjungen als
Begleiter zu akzeptieren, ungeklärt. Einerseits fliehen die Drachen vor den
Menschen, andererseits akzeptiert Lung den Menschenjungen anstandslos ohne
Prüfung.
Es fehlt außerdem der "rote Faden" - es werden Ereignisse
aneinandergereiht und stehen oft relativ zusammenhanglos nebeneinander. Kurz: es
gibt bessere Fantasybücher für Kinder. Ich finde, dass
"Drachenreiter" zu hoch gelobt wird - Werke von Alain Garner, Lloyd
Alexander oder Jonas Torsten Krüger bieten spannendere Plots und ausgefeiltere
Charaktere.
Fazit
gute Idee, aber zu langatmige Handlungen und eindimensionale Charaktere.
Vorgeschlagen von Bernhard Nowak
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veröffentlicht am 13. Oktober 2004 2004-10-13 21:03:18