Zeitlos lesenswert mit philosophischem Anspruch.
Der Protagonist ist nett, hilfsbereit und ständig auf der Flucht. Sein Ziel ist
im wahren Sinne der Weg. Sein Diebstahl und die daran anschließende Jagd sind
ein wohl geplantes Ablenkungsmanöver, um von dem prekären Liquiditätsengpass
der Bank seines angehenden Schwiegervaters abzulenken. Sein Jäger ist die ganze
Welt und der berühmter Meisterdetektiv Bobby Dodd. Doch die ganze Welt ist
nicht wirklich gegen den sympathischen Helden, der die Welt mit eigenen Augen
sieht, sie mit seinen Gedanken hinterfragt und den Befragten nicht immer gut
ausschauen lässt.
Die Jagd geht um de ganzen Erdball und zeigt auf diese Weise geschickt verpackt,
das die Menschen überall doch recht gleich sind und vor denselben Problemen
stehen. Zeitweise gelingt es dem Meisterdetektiv recht nahe an Fliehenden
heranzukommen, und einmal gar ihn festzusetzen. Doch die Geschicklichkeiten
eines Peter Voss sind vielseitig und er findet recht eigenwillige Wege sich
immer wieder aus der Gefahrenzone herauszubringen. Das Ende ist ein Happyend,
die Bank kann ihr Defizit ausgleichen und der Meisterdieb kann als ehrlicher
Mann zurückkehren.
Fazit
Der bekannte Roman kommt ohne Gewalt aus und selbst der Diebstahl ist kein
Diebstahl. Es wird ein Defizit entwendet. Das vorliegende Werk ist weniger eine
Kriminalgeschichte und dafür etwas mehr eine unterhaltsame Unterweisung in die
Philosophie der alltäglichen Begriffe. Der Held stellt sich häufig provokativ
dumm und hinterfragt Dinge zu lange bis der Befragte erkennt, das sein
Standpunkt, dem er sich so sicher war, bei weitem nicht so korrekt ist, wie es
den Anschein hatte.
Vorgeschlagen von Lothar Hitzges
[Profil]
veröffentlicht am 18. September 2004 2004-09-18 15:11:09