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Kimberly McCreight: Tochterliebe

Tochterliebe

von Kimberly McCreight
Verlag: Droemer Knaur [mehr Bücher von diesem Verlag zeigen]
Sparte: Thriller
ISBN-13 978-3-426-44946-2

Preis: 18,00 Euro bei Amazon.de [Stand: 07. April 2025]
Kimberly McCreights Thriller fügt sich nahtlos in die Reihe ihrer herausragenden Werke wie »Eine perfekte Ehe«, »Freunde für immer« und »Eine perfekte Mutter«. Meine vorherigen Artikel über die Autorin und den Extrabeitrag über Kimbery McCreight zeigen verdeutlichen bereits, wie sehr ich ihre Romane schätze. Daher war ich voller Vorfreude auf ihr neues Werk.

Cleo erhielt eine eindringliche Nachricht ihrer Mutter, die sie sofort zu sich rief. Obwohl Cleo die dramatischen Anrufe ihrer Mutter Kate kennt, klang es dieses Mal besonders dringend. Daher brach sie sofort auf. Als Cleo vor der Haustür steht und klingelt, öffnet ihre Mutter nicht. Cleo schreibt ihr schnell, dass sie bereits seit geraumer Zeit vor der Tür steht und sie solle bitte öffnen, wenn sie schon so schnell herbeigeeilt ist. Beim Klopfen an die Tür stellt Cleo fest, dass sie nur angelehnt ist und sich leicht öffnen lässt. Sie tritt ein und ruft in die Wohnung ihrer Mutter, dass die Tür offen stand und sie jetzt da sei.

In der Küche schellt der Rauchmelder und im Herd verkohlen wohl Hähnchenteile zu Stein. Cleo öffnet Fenster und stellt den Rauchmelder ab, zumal der Nachbar unentwegt gegen die Wand bollert wegen des Lärms aus dieser Wohnung. Doch kein Zeichen, kein Ton von Kate. Cleo muss konstatieren, dass ihre Mutter nicht in der Wohnung ist. Aber Kate hätte den Herd nie eingeschaltet gelassen, wenn sie die Wohnung verlassen hätte. Es muss irgendetwas passiert sein.

Der Thriller ist detailreich strukturiert. Nach dem Einstieg gibt es die erste Rückblende auf acht Tage zuvor, die erklären soll, warum es zur Situation im ersten Kapitel gekommen ist. Der Prolog geht weitaus weniger auf irgendwann zuvor Geschehenes ein, sondern bestimmt das Thema des Romans: Das Verhältnis von Müttern zu ihren Kindern. Zwischen den Kapiteln werden immer wieder Zitate aus Akten, Dokumenten und Portalen, die Hintergrundwissen zum Geschehen und den Motiven der Handelnden liefern. Diese Abschnitte sind sehr gut durch eine andere Schrifttype gekennzeichnet.

Als Leser nähert man sich einerseits und entfernt sich andererseits mit jedem Kapitel dem ersten Kapitel. Mit den Kapiteln aus Kates Sicht nähert man sich dem Geschehen, angefangen acht Tage zuvor. Mit Cleos Kapitel entfernt man sich minuten-, stunden- und tageweise vom Geschehen und beobachtet, wie sie das Leben ihrer Mutter ergründet. Der Stil von Kimberley McCreight ist also auch in »Tochterliebe« ist ein faszinierendes Verwirrspiel. Leser, die mit den unterschiedlichen Perspektiven nicht so gut klarkommen, sollten die Finger von diesem Thriller lassen. Ich persönlich fand dieses Verwirrspiel sehr strukturiert.

Aus welcher Perspektive ein Kapitel geschildert wird, wird durch den Namen der Figur als Kapitelüberschrift angezeigt. Zusätzliche Angabe in der Kapitelüberschrift geben Orientierung. Aber keine Bange, man verliert nicht den Überblick, man muss nur die einzelnen Puzzle-Teilchen an die richtige Stelle rücken. Dabei hat dieser Thriller aber auch gar nichts mit cosy crime zu tun. Er ist einfach verdammt gut konstruiert und hält am Ende viele Überraschungen parat, mit denen man zu Beginn auf keinen Fall gerechnet hätte.

Keine Sorge, aufmerksame Leser werden den Faden nicht verlieren. Es genügt, die einzelnen Puzzleteile passend zusammenzufügen. Dieser Thriller gehört jedoch keineswegs zum Genre des gemütlichen Verbrechens. Er ist äußerst geschickt aufgebaut und birgt am Ende viele unerwartete Wendungen, mit denen man zu Beginn keinesfalls gerechnet hätte.

Für Liebhaber von verwirrend spannenden Thrillern sollte dieser ein Muss sein.
Fazit
Insgesamt zeigt sich, dass die Geschichte um Tochterliebe und das Geheimnis in der Familie einen superguten Plot bietet. Die Erzählung beginnt sanft und entwickelt sich immer weiter, während die Spannung durch unerwartete Wendungen und Überraschungen gesteigert wird. Durch Kat, die in der Ich-Perspektive ab acht Tage vor ihrem Verschwinden spricht, und Cleo, die als Ich-Erzählerin in Stundentakt ihre Recherchen vorantreibt, wird der Leser in eine emotionale Achterbahn mitgenommen. Cleos Misstrauen gegenüber ihrer Umwelt verstärkt das Gefühl der Unsicherheit und der Dramatik.
10 Sterne10 Sterne10 Sterne10 Sterne10 Sterne10 Sterne10 Sterne10 Sterne10 Sterne10 Sterne
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Vorgeschlagen von Detlef Knut [Profil]
veröffentlicht am 03. April 2025

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