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Jan-Erik Fjell: Schattenwald

Schattenwald

von Jan-Erik Fjell
Verlag: Goldmann Verlag [mehr Bücher von diesem Verlag zeigen]
Sparte: Thriller
ISBN-13 978-3-442-20667-4

Preis: 17,00 Euro bei Amazon.de [Stand: 15. Januar 2025]
Intensiv, spannend und in den Figuren überaus überzeugend

Der eine hält auf sich. Wurde von seinem Kollegen und besten Freund im Einsatz vor dem Tod bewahrt. Genießt die teure Kleidung, den Sportwagen und die Luxus-Uhr am Handgelenk, achtet auf sich, ist aber weiterhin mit ganzem Einsatz Polizist und Ermittler. Magnus Thorp. Der andere, intern eine Legende, eine "Naturwunder der Ermittlungskraft", hat sich da abgeseilt. Ein unschönes Ereignis, in dem er auf eigene Faust zumindest ein stückweit für Gerechtigkeit sorgte, hat ihn dazu bewogen, lieber freiwillig den Dienst zu verlassen, als Zentrum von Ermittlungen zu werden. Anton Brekke.

Der sich nun durchschlägt. Aktuell als Sozialangestellter einer psychiatrischen Notaufnahme. Und so distanziert er sich auch hält, so bärbeißig sein Ton je ist, dieses junge Mädchen da, das sich aus dem Leben entfernen wollte, die hat es ihm doch angetan. Und natürlich ist "der Ermittler" in ihm fest verankert, so dass es nicht viel braucht, um das ein oder andere Warnzeichen im Verhalten eines leicht schmierig wirkenden Kollegen zu sehen. Doch Anton Brekke geht Ahnungen eigentlich nicht mehr nach. Genauso wenig wie er bereit wäre, dem Ec-Kollegen Thorpe unter die Arme zu greifen, sei das Verbrechen noch so düster und schwierig zu lösen.

Eine junge Frau. Auf dem Weg nach Hause. Meldet sich noch, dass sie mitgenommen wird und dann, im Winter, nicht weit entfernt von ihrem Haus, scheint der Fahrer sie aus dem Wagen geworfen zu haben. Aber dann sagt die junge Frau ihre letzten Worte ins Handy: "Da kommt er zurück".

Und alles steht vor einem Rätsel. Bis Magnus Thorpe der Zufall einer Kamera zu Hilfe kommt. Oder war es doch der Ehemann? Jeder Versuch, Anton zu einem Austausch zu bewegen, scheitert weiterhin, auch die andern Ermittler und Ermittlerinnen mit ihren je eigenen Methoden kommen nicht wirklich voran. Wobei vielleicht eine kleine Liaison, die sich einer der Ermittlerinnen fast "auf den Weg wirft" noch gefährlich werden könnte. Denn der gleiche attraktive Mann hatte auch ein Verhältnis mit der Toten.

Als dann eine weitere junge Frau verschwindet, als Eheringe in den Briefkästen der Ehemänner gefunden werden, als klar wird, dass hier ein gestörter Mensch mit maximal fehlender Impulskontrolle und Anfällen von rauschhafter Wut blindlings zuschlägt und nicht aufhört, bis der gesamte andere Körper völlig zerschlagen ist, da werden die Ermittlungen dränender. Und da kommt auch ans Licht, dass dies nicht die ersten Todesfäll mit eiiner solchen "Handschrift" sind.
Fazit
Bei all dem gelingt Fjell spielerisch leicht, packende Spannung in den Raum der Seiten zu setzten. Mit harter Gewalt, die er nicht abmildert, mit inneren Dämonen bei manchen der Figuren (auf beiden Seiten der Ermittlungen), nimm Fjell zudem Leser und Leserinnen so intensiv mit in die Gefühlswelt der Protagonisten, dass es bei der Lektüre fast spürbar Schmerz, Trauer und teils auch Wut auslöst.

Wenn dann das Finale mit einer urplötzlichen Wendung alles auf den Kopf stellt und sich Magnus und Anton in aussichtsloser Situation wiederfinden und nur noch dem Tod ins Auge scheinen blicken zu können, dann ist es nicht mehr möglich, den Thriller aus der Hand zu legen. Ein Finale, dass einen hervorragenden Thriller in bester Weise zur Lösung führt. Eine sehr zu empfehlende Lektüre.
9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne

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Vorgeschlagen von Lesefreund [Profil]
veröffentlicht am 13. Januar 2025

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