Spannung pur und nicht wenige überraschende Wendungen
Vorsicht mit und auf dem Dachboden! Das ist eine der wohl wichtigsten Regeln in
diesem alten, großem Haus, in dem Henry, der KI-Ingenieur mit seiner Frau Lily,
ebenfalls im Bereich äußerst erfolgreich tätig, leben. Wobei Henry
ausschließlich dort lebt, denn diese massive, brutale Angststörung, die ihn
niederwirft und seinen Kopf fast zum platzten bringt, wenn er versucht, das Haus
durch die Tür zu verlassen, verhindert jedes Leben außerhalb.
Macht aber nichts, denn Henry hat zu tun. Viel zu tun. Kleinere Roboter werden
entwickelt, ein Zauberer auf einem Fahrrad, ein Roboter-Hund mit durchaus
Wachhund Qualitäten (später dann). Sogar die Schwangerschaft seiner Frau nutzt
Henry, um eine Puppe schon einmal im vorbereiteten Kinderzimmer zur
Eingewöhnung zu benutzen. Denn es steht nicht alles zum Besten mit dem Nerd und
seiner Frau, da muss Henry vorsichtig sein, sich langsam wieder ins Vertrauen
mit Lily bringen. Wobei da das Projekt auf dem Dachboden hinderlich sein
könnte.
Denn "William", der KI-Roboter ohne Beine und wie aus Fetzen
zusammengebaut entfaltet doch ein erstaunliches Eigenleben. Bei dem man fast
meinen könnte, dass er mehr und mehr die Herrschaft im Haus anstrebt. Nachdem
er erst einmal entdeckt hat, dass der Schreibtischstuhl Rollen besitzt und damit
auch ihn beweglich machen könnte. Irgendwas ist da in diesem William am Werke.
Irgendetwas, das augenscheinlich eher nicht Henry ist. Was sich deutlich
herausstellt, als zwei Gäste eingeladen sind. Gäste, die sich ebenfalls nicht
in der Weise benehmen, wie man es eigentlich erwarten könnte. Die Frau sehr
provozierend, fordernd. Der Mann, mehr als ein Kollege oder Bekannter seiner
Frau?
Und dann entgleiten die Dinge. Heftig. Doch dass müssen Leser und Leserinnen
selbst entdecken, wenn klar wird, dass das Schloss vor der Tür zum Dachboden
auch nicht alles zurückhalten kann und wird, was da "heraus ins
Leben" will. Mitsamt handfester, teils überaus blutiger, teils überaus
"heißer", teils absolut nicht zu erwartender Wendungen, die bei der
Lektüre manches Mal für Angst sorgen.
Fazit
Das Buch ist nichts für schwache Nerven in seiner Mischung aus hintergründigem
Horror, unerwarteter Entwicklungen, brutaler Tode und einem Geschehen, dass im
Lauf der Lektüre mehr und mehr an "The sixth sense" erinnert.
So zieht Coile die Spannung Seite für Seite an und lässt Leser und Leserinnen
keine Sekunde aus den Fängen in der Frage, wer da eigentlich wem welche Fallen
im Haus stellt, um später die "große weite Welt" da draußen
heimsuchen zu können. Eine klare Leseempfehlung.
Vorgeschlagen von Lesefreund
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veröffentlicht am 16. Dezember 2024 2024-12-16 15:31:00