Drei der sieben größten Friedhöfe Londons werden von schweren
Grabschändungen heimgesucht. Daher setzt Mycroft Holmes seinen Bruder Sherlock
und Oscar Wilde auf den Fall an, nicht ohne den beiden zuvor eine Standpauke
über ihre letzte Aufgabe zu halten. Sehr schnell finden die Sonderermittler der
Krone heraus, dass es auf dem Highgate Cemetary, dem Brompton Cemetarey und dem
West Norwood Cemetary zu Besonderheiten gekommen ist, da die sterblichen
Überreste der Toten scheinbar verschont wurden. Vielmehr sieht es so aus, als
habe jemand etwas gesucht. Sherlock und Oscar finden schließlich eine Spur, die
in den Tower of London führt.
Mit "Alptraum" liegt der Auftakt zu einem Doppelteiler anlässlich der
nächsten (50. Folge) der Serie um Oscar Wilde und Mycroft Holmes vor. Silke
Walter hat den Auftrag bekommen, das Script für den Zweiteiler, von dem man
noch nicht genau weiß, ob er gleichzeitig das Finale der Hörspielreihe ist, zu
verfassen.
Wie bei den bisherigen Episoden aus Silke Walters Feder üblich, fängt alles
relativ harmlos und sehr ruhig an. Sherlock und Oscar bekommen einen Hinweis von
Mycroft, aus dessen Grundlage sie ermitteln. Ihre Spur führt zu den
Angehörigen der drei geschändeten Gräber und Stück für Stück setzt sich
ein Bild zusammen.
Dabei bleibt der Plot eher verhalten. Man könnte es auch mit der Ruhe vor dem
Sturm umschreiben, denn die letzten Szenen werden Fans der Serie mit
schweißnassen Händen und klopfenden Herzen zurücklassen. Es fallen Schüsse,
die den ganzen Serienkosmos auf den Kopf stellen könnten.
Akustisch ist das alles wie gewohnt, obgleich die erste Hälfte in dieser
Beziehung ebenfalls zurückhaltend ist und der Fokus bei den Sprechern liegt.
Mit Sascha Rotermund (Oscar Wilde), Reent Reins (Mycroft Holmes) oder Charles
Rettinghaus (Sherlock Holmes) sind die üblichen Hörspielsprecher im Einsatz.
Auch auf Seiten des Zirkels sind mit Gabriele Pietermann und Daniel Zillman als
Theodora Sachs und Aleister Crowley die Stimmen dabei, die man kennt. Hinzu
kommen Katja Brügger, Sven Plate oder Simona Pahl.
Fazit
Nach den letzten Tönen von "Alptraum" ist man wahrlich schockiert und
sehr gespannt, ob wirklich das passiert ist, was man befürchtet. Der Weg
dorthin ist gewohnt gut, obgleich er nicht die Brillanz anderer Mehrteiler hat,
die vor allem seinerzeit von Marc Freund für die Reihe verfasst wurden.
Trotzdem bin ich auf die Jubiläumsdoppelfolge mehr als gespannt.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 09. Dezember 2024 2024-12-09 16:01:10