Überzeugendes Finale der modernen Artus-Saga
Alles ist in Unordnung geraten. In dieser modernen Fantasywelt von Laure Eve und
ihrem Blick auf "Camelot". Alles ist in Unordnung, aber kaum jemand
weiß es. Klar, die "Tafelrunde", das engste Freundes-, Berater- und
Kampfgremium von "Art" König im ersten der "sieben
Königreiche" (und darüber hinaus) ist nicht mehr. Ermordet von seiner
eigenen Tochter? Kann das sein? Auf jeden Fall aber schwinden die Bindekräfte
hinter den Kulissen.
Während "Wyll", der "Hexenritter", erster Kämpfer des
Königs (was man sich wie moderne "MMA-Veranstaltungen" in etwa
vorzustellen hat. Kämpfe in den Medien dieser Welt, die zahllose Zuschauer
anziehen und di auch dazu dienen, die Ordnung im Reich zu erhalten), alles
versucht, Art für die Welt da draußen "lebendig zu halten". Und der
mehr und mehr hineinrutscht in gewichtige Gewissensentscheidungen, denn nicht
nur Art gilt seine Treue, auch Emotionalen werfen ihn mit der Zeit mehr und mehr
hin- und her.
Während der "erste Kämpfer im Ruhestand", Garad, unwillig, aber
gezwungenermaßen, sich dunklen Ereignissen auch seines eigenen Lebens zu
stellen hat, als "Ghost" ihn aufsucht. Eine mysteriöse Frau, Ritterin
in gewisser Weise, die ein alte Schuld einzutreiben gedenkt. Und noch ganz
andere Tode aufklären möchte, als nur jenen von Art, dem König.
"Fürchtet die Rückkehr der verlorenen Kinder. Sie durchwandern die
Wildnis und ihr Hunger verlangt nach Tod."
Aber wessen Tod? Vielleicht den der "Gottgleichen", Menschen, die mit
besonderen Gaben (Mutationen?) geboren wurden oder vielleicht den Tod jener, die
es sich zur Aufgabe gemacht haben, eben diese "Gottgleichen"
auszumerzen? Den Tod der Tafelrunde? Den Tod der Monarchie? Oder geht es
vielleicht ganz profan eher um eine Form der persönlichen Rache?
Manchmal ist es verwirrend in der Vielzahl der Informationen im Werk, da jeder
und jede der handelnden Figuren samt vieler der Nebenfiguren ganz eigene
Charakteristika, Interessen, Ziele aufweisen wird. Die zu Intrigen,
Ränkeschmieden, Strategien der Macht hinter den Kulissen kulminieren. Hier
wäre etwas weniger deutlich mehr gewesen, um sich auf einige zentrale
Handlungsstränge zu konzentrieren. Da dies nicht selten mit zudem Perspektiv-
und Zeitwechseln einhergeht, ist es nicht einfach, einem roten Faden der
Lektüre durchgehend zu folgen.
Fazit
So wechseln bei der Lektüre Licht und Schatten ab. Gelungen ist die
Ausgestaltung der Fantasy Welt mit ihren mehrfachen Aha-Effekten der gelungen
Übersetzung der alten Rittsersage in eine temporeiches, moderne Umfeld. Wie
ebenso Spannung sich im Lauf der Lektüre aufbaut, wer in welcher Form hinter
den das Reich bedrängenden Kräften streckt, wie es weitergehen kann, wenn die
zentrale, charismatische Figur des ehrenhaften Herrschers entfällt und was auch
alte Kämpen wie Garad noch einmal in den Kampf führen wird.
Auf der anderen Seite sind es fast zu viele Ideen, Kleinigkeiten am Rande,
Interessen und Protagonisten, die in diese Ereignisse mit einfließen, so dass
eine konzentrierte Lektüre mit klarem Überblick über die wesentlichen
Handlungsstränge schwer fälllt.
Vorgeschlagen von Lesefreund
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veröffentlicht am 06. November 2024 2024-11-06 11:31:24