Svea Heinrich ist alles andere als begeistert, als ihr ihr Vorgesetzter einen
neuen Kollegen an die Seite stellt: Elias Becker kommt aus Hamburg und soll
fortan die Mordkommission in Flensburg verstärken und Sveas neuer Partner
werden. Allerdings ist Elias ein besonderer Kollege. Ein ist ein Inselbegabter,
der mit seiner unglaublichen Beobachtungsgabe auch seine früheren Kollegen
beeindruckt hat. Dafür hat er dafür Probleme im zwischenmenschlichen Bereich.
Dort Svea und Elias haben nicht Zeit, sich aneinander zu gewöhnen, da auf einer
Wanderdüne in Sylt ein ertrunkener Mann gefunden wird. Der Tote hat eine
Nachricht in Händen, die darauf hindeutet, dass es weitere Morde geben wird.
Mit "Tatort Sylt" springt Rainer Wekwerth nun auch auf den Zug von
Nord- und Ostseekrimis auf, und legt mit "Sturmnacht" einen überaus
lesenswerten Auftakt vor. Dabei ist es nicht mal der Fall an sich, der mich hier
so begeistert hat, sondern das Ermittlerduo. Svea Heinrich ist eine Kommissarin
mit Ecken und kanten, die beruflich sehr erfolgreich ist, doch privat ihre
Probleme hat. Sie muss die Trennung von ihrem Mann verkraften und die Tochter
alleine erziehen und sich immer wieder stille Vorwürfe ihrer Mutter gefallen
lassen.
Ihr zur Seite steht Elias Becker, der der eigentliche Star des Romans ist.
Rainer Wekwerth hat den inselbegabten Kommissar so lesenswert angelegt, dass man
ihn sofort mag. Dabei spürt man, dass er auch ein Geheimnis bezüglich seiner
Herkunft mit sich herumträgt, dass am Ende für einen kleinen Cliffhanger
sorgt.
Der Fall an sich plätschert anfangs etwas dahin, nimmt aber im letzten Drittel
ordentlich Fahrt auf und gipfelt in ein fulminantes Finale, dass allerfeinste
Krimikost bietet. Hier kann Rainer Wekwerth seine gesamte Erfahrung als Autor
und Schreibcoach in die Waagschale werfen.
Fazit
"Sturmnacht" ist der überaus gelungen Auftakt für das Ermittlerduo
Svea Heinrich und Elias Becker. Nach diesem Fall freut man sich schon darauf,
der Nordseeinsel erneut einen Besuch abzustatten.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 29. Februar 2024 2024-02-29 16:20:04