Ein ungleiches Ermittlerpaar
Jakob Nordstedt hat seinen Ruf weg. Respekt, ja. Sympathie und Freundschaft eher
weniger. So sieht es aus zwischen ihm und den meisten seiner Kollegen. Eine
erstaunliche Erfolgsquote, ja, die ist ihm zu eigen. Und auch unter Einsatz
seines eigenen Lebens sich einzubringen, das nötigt Respekt ab. Aber seine
Unlust an "Konversation" und seine durchaus spürbare Geringschätzung
"unkreativen" Menschen gegenüber, mitsamt dem Ruf,
"Visionen" zu folgen, das macht nicht beliebt.
Und wenn dann noch eine neue, junge Kollegin ihm im aktuellen Fall zur Seite
gestellt wird, wenn diese mit ihrem "Schrotthaufen von
Fortbewegungsmittel" an seinem größten Liebling, dem neuen Jaguar, dem
Seitenspiegel Schaden zufügt, dann wird es auf den ersten Seiten des neuen
Thrillers von Steffen Jacobsen eher ungemütlich. Menschlich. Was zum Tatort
passt, den Nordstedt gerade besichtigt samt dem vielen Blut und der kalten
Frauenleiche.
Und bevor sich der Inspektor überhaupt ein erstes Bild machen kann und bevor er
sich knurrig an Tanya Nielsen gewöhnt hat (die ihm im Geheimen von Stunde zu
Stunde mehr imponiert), wird schon der nächste Mensch getötet. In seinem Auto
verbrannt. Ohne jede Chance, sich vom Fahrersitz wegrühren zu können.
Und obwohl es keine Verbindung zwischen den Taten zu geben scheint, allein
schone, dass zwei Morde und dann so rasch hintereinander in der sonst eher
ruhigen Stadt am Meer geschehen, weist schon darauf hin, dass dies keine
Zufälle sein können. Und zudem ist da etwas dran. An dem Getuschel über den
Inspektor mit dem "zweiten Gesicht".
Fazit
So ergibt sich eine mysteriöse Stimmung im Thriller, der mit Tempo vorangeht,
Verwirrungen am rechten Ort stiftet, ebenso für überraschende Wendungen sorgt
und mit Nordstedt und Nielsen ein interessantes Ermittlerpaar auf die Reise
schickt.
Vorgeschlagen von Lesefreund
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veröffentlicht am 18. August 2023 2023-08-18 14:29:31