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Sophie Schönberger: Zumutung Demokratie

Zumutung Demokratie

von Sophie Schönberger
Verlag: Verlag C. H. Beck [mehr Bücher von diesem Verlag zeigen]
Sparte: Politik
ISBN-13 978-3-406-80008-5

Preis: 16,00 Euro bei Amazon.de [Stand: 03. Dezember 2024]
Demokratie als Staats- und Regierungsform gerät in jüngster Zeit zunehmend unter Druck. Im Zusammenhang mit dem russländischen Angriffskrieg auf sein Nachbarland Ukraine, wurde deutlich: die bestehende Weltordnung gerät ins Wanken. Mächtige, autoritär geführte Staaten wie Russland und China, nutzen die politische Situation und zeigen die Schwachstellen der Demokratie auf, gleich einem Brennglas. Dabei handelt es sich jedoch keineswegs um ein plötzliches Erscheinungsbild, vielmehr gleichen die Krisen der Demokratie einem schleichenden Prozess. Druck entsteht nicht alleine von Außen, sondern auch innerhalb des politischen Systems moderner demokratischer Staaten. Sophie Schönberger nimmt die Gesamtsituation ins Visier, legt den Finger in die Wunde und beschäftigt sich mit der Frage: Wie funktioniert Zusammenleben in der Demokratie?

So greift sie inhaltlich eben diesen genannten Faden auf und beleuchtet ihn dezidiert. Nach einleitenden Anmerkungen zur Demokratie im Allgemeinen und den "Wellen der Demokratie", kommt sie zu den Kernthemen ihres Essay. Ich und "der Andere" - wie halten wir es miteinander aus und können in Einklang und demokratischer Gemeinsamkeit leben? Oder, wie sie Kapitel II benennt: Zumutungen und Versprechen der Demokratie. Ich und Ihr - Ihr und Wir - Sie sind Parameter demokratischer Gemeinschaft. Und Schönberger zeigt auf: Demokratie gelingt nur miteinander, jedoch mit größtmöglichen Entfaltungsmöglichkeiten für den Einzelnen.
Fazit
Ein Buch genau zur richtigen Zeit. So würde ich das vorliegende Essay der angesehenen Rechtswissenschaftlerin einordnen. Inhaltlich geht sie ein komplexes Thema an: in welchem Zusammenhang steht der Einzelne in einer Demokratie in seinem Verhältnis zur Gemeinschaft? Denn nur innerhalb eines Kollektivs, das der Einzelne wiederum bereit ist zu akzeptieren und zudem bereit ist, sich selbst in die Gemeinschaft einzubringen, kann Demokratie funktionieren und gelingen. Die Autorin betreibt im vorliegenden Essay keineswegs Schönfärberei, sondern blickt auch auf die Schwächen. Es wird sichtbar, dass die Kooperation der (demokratischen) Bürger eine entscheidende Rolle spielt und dass es (zunehmend) gilt, Angriffen "von Innen" Widerstand zu leisten.

Die Ausführungen der Autorin sind flüssig und gut lesbar geschrieben und verlassen die inhaltliche Linie, den vielzitierten roten Faden, nicht. Sicher ist es kein Buch, das man ganz nebenbei und in einem "Aufwasch" liest. Die Ausführungen von Sophie Schönberger empfinde ich inspirierend, u.a.weil sie ihrer Sichtweise auch konträre oder unterschiedliche Auffassungen gegenüber stellt. Somit wäre es jammerschade, würde man in den Lesepausen nicht den eigenen Gedanken freien Lauf lassen. Der Sinn eines Essay ist in vorbildlicher Weise gegeben.

Bücher wie das vorliegende Werk von Sophie Schönberger sind wichtig - daher: klare Leseempfehlung!
9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne

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Vorgeschlagen von Dietmar Langusch [Profil]
veröffentlicht am 07. August 2023

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