ACT basiertes "Training"
Die Akzeptanz und Commitment Therapie ist keine neue, sondern unter den eher
neueren Ansätzen eine durchaus bereits etablierte Form der Therapie und
Beratung, die immer breitere Kreise zieht. Zumindest wird sie bereits in vielen
Bereichen als Ergänzung zu anderen Therapieformen mit ins das therapeutische
Geschehen eingebracht.
Mit dem ins Auge fallenden Vorteil, weitgehend direkt und klar in die
Lebenspraxis Schritt für Schritt integriert werden zu können, auch wenn die
Lektüre eines Buches keine Therapie als solche ersetzt. Dennoch ergibt die
Lektüre de Werkes nicht wenige Erkenntnisse, die Lesern und Leserinnen zum
einen dazu verhelfen, sich selbst "auf die Schliche" bereits zu kommen
und erste Schritte im "ganz normalen Alltag" an sich selbst und mit
sich selbst zu erproben.
Sechs Lebensfelder der Seele sind es dabei, die Nathali Kling einprägsam,
verständlich und mit vielen praktischen Beispielen und Hinweisen versehen dabei
vor Augen führt. "Achtsam sein" mittels einer einzuübenden Form der
Atmung, des Gehens, der Konzentration auf das "Hier und Jetzt". Und
dies nicht in ständig überspannter, rationaler und effizienzgetrimmter Form,
sondern als bewusstes "Sein im Augenblick". Die "kleinen
Dinge", das ansonsten einfach "normale" zu sehen und zu
spüren.
"Abstand gewinnen" - Abstand vom eigenen, ständigem Gedankenstrom,
vom "sich verlieren" in den Gedanken und Aufgaben. Und nun die
Möglichkeit bewusst erlernen, die "Verstrickung in die eigenen
Gedanken" in Ruhe aufzulösen. "Akzeptanz" im Sinne eines nicht
beständig darauf Beharrens, dass "nicht sein kann, was nicht sein
darf" den eigenen Überzeugungen und eigenen Trugbildern nach, sondern die
Fakten sehen und zugleich würdigen lernen. Mitsamt der Akzeptanz der eigenen
Gefühle und des eigenen Seins. Denn niemand wird auf Dauer "gegen sich
selbst leben können". Eine Haltung der Akzeptanz aber ermöglicht in der
Regel überhaupt erst die Chance auf Änderungen. Geändert werden kann ja nur,
was faktisch da ist. Und eher nicht, was man nur meint, was da wäre.
"Sich selbst beobachten können" - was sind denn die eigenen
Lebensrollen, die eigenen Prägungen, das eigene Handeln? Warum trifft man oft
und oft bei verschiedenen Menschen und in verschiedenen Situationen auf
ähnliche Haltungen gegenüber einem selbst? Vielleicht, weil man sich,
unbewusst, in oft gleicher Weise verhält und das selbst gar nicht
einzuschätzen gelernt hat? Was eine gute Idee wäre, um klarer und bewusster
sich zu kennen und lernen, so wirken zu können, wie es einem wirklich
entspricht.
"Wertekompetenz", bei der es nicht nur darum geht, "irgendwie
etwas wichtig zu finden", sondern bewusst und klar zu wissen und aktiv zu
wählen, was einem Orientierung und Wert im Leben ist. "Commitment" im
Sinne eines "entschlossenen Handelns". Denn im Denken und in der
Fantasie oder im Nachhinein können Menschen sich sehr gut vorstellen, was sie
gerne tun würden oder besser getan hätten. Aber aus eigenen Überzeugungen
heraus zu prüfen,w as man tatsächlich wirklich will und dann den Schritt
ebenfalls real zu wagen, dass ist nicht unbedingt immer weit verbreitet und
bedarf einer Klarheit der "Sechs Kräfte", um in eine ebenso klare
Handlung dann überhaupt übergehen zu können.
All das legt klingen verständlich, flüssig in der Sprache und sehr lebensnah
im Werk hilfreich vor Augen.
Fazit
Eine Lektüre, die zum Verstehen seiner selbst einlädt, Veränderungswege
plakativ und klar aufzeichnet und motiviert, diese dann zumindest zu Erproben.
Vorgeschlagen von Lesefreund
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veröffentlicht am 06. Juli 2023 2023-07-06 14:14:11