Oscar Wilde und Sherlock Holmes ermitteln weiter in der unheimlichen Mordserie,
die das Londoner East End seit einiger Zeit beschäftigt. Eine Spur führt sie
ins Rotlichtviertel, wo sie auf Geoffrey Stafford treffen. Doch auch ein alter
Bekannter treibt hier sein Unwesen. Die Frage ist nur, ob er mit den Morden
etwas zu tun hat.
"Angst im East End" ist die zweite Folge der Serie um Sonderermittler
Oscar Wilde, die aus der Feder von Silke Walter stammt. Ihr erster Fall, die
vorherige Episode "Auf Bewährung", war etwas verhalten. Leider trifft
dies auch auf diese zu, die nahtlos daran anknüpft. Der Plot ist durchdacht,
zieht sich aber in die Länge, da es keine wirklichen Höhepunkte gibt. Alles
bliebt auf einem Level. Bitte nicht falsch verstehen. Ich erwarte nicht, dass es
permanente Action gibt, doch der Grundton dieses Zyklus ist mir bisher zu ruhig,
zumal er das Potenzial der Serie meines Erachtens nach nicht ausschöpft.
Akustisch ist "Angst im East End" sehr gelungen. Obgleich die
Eröffnungsszene mit Julia Fölster und Luisa Wietzorek inhaltlich etwas lang
ist, ist sie akustisch ein Highlight. Sascha Rotermund ist als Oscar Wilde wie
stets ein Quell der Freude und auch Charles Rettinghaus als Sherlock Holmes
kommt bei mir immer besser an. In der Rolle des Geoffrey Stafford ist Björn
Schalla zu hören, der seine Rolle ebenfalls sehr gut ausfüllt. Weiterhin sind
Sprecher wie Stefan Krause, Ariane Borbach oder Tilmar Kuhn dabei. Die
Geräuschkulisse und der Soundtrack sind zudem das Sahnehäubchen, dass die
akustische Umsetzung perfekt abrundet.
Fazit
"Angst im East End" bleibt auf dem Niveau der letzten Folge. Das
heißt, dass für den Zyklus weiterhin Luft nach oben ist. Da Silke Walter auch
für die kommenden Folgen verantwortlich ist, bin ich gespannt, ob sie etwas
mehr aus dem Stoff der Sonderermittler und des Zirkels der sieben herausholen
kann. Für diese Episode gilt: gehört und durchaus noch für gut befunden.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 10. Juni 2023 2023-06-10 13:00:35