Oscar Wilde erhält über Mycroft Holmes' Bruder Sherlock einen Brief. In diesem
deutet er an, sich zur Ruhe zu setzen, und bittet Oscar Wilde darum, die
Ermittlungen in einem besonderen Fall zu übernehmen. Im Londoner East End gibt
es derzeit wieder eine grausame Mordserie. In mehreren aufeinanderfolgenden
Nächten wurden an verschiedenen Orten seltsam entstellte Leichen gefunden.
Zusammen mit Sherlock begibt sich Oscar Wilde in den East End. In einem Pub
finden sie einen ersten Hinweis. Allerdings ist Eile geboten, denn es passiert
ein weiterer Mord.
"Auf Bewährung" ist der Auftakt zumindest eines Zweiteilers, mit dem
Silke Walter ihr Autorendebüt bei den Sonderermittlern um Oscar Wilde gibt. Ein
Debüt, das mit der Zusammenarbeit von Sherlock und Oscar einen interessanten
Ansatz bekommt. Der Plot erinnert an eine klassische Conan Doyle-Geschichte und
zieht sich im Mittelteil etwas in die Länge. Hier ahnt man schon, dass es
innerhalb der Folge keinen Abschluss geben wird. Und so kommt es letztlich. Nach
knapp einer Stunde fehlen die Worte "Fortsetzung folgt …", aber auch
so ist deutlich, dass die Handlung natürlich noch weiter geht.
Die Geräuschkulisse ist recht zurückhaltend, zumal es wenige Szenen gibt, die
hier große Herausforderungen stellen. Neben Sascha Rothermund, der gewohnt gut
als Oscar Wilde agiert, ist Charles Rettinghaus zu hören, dessen Figur nunmehr
ja auch in einer Sonderermittler-Serie umgewandelt wurde. Und der hier eine
souveräne Ergänzung zu Oscar Wilde ist. In weiteren Rollen sind Patrick
Holtheuer, Uschi Hugo oder Stefan Krause zu hören.
Fazit
Das Debüt von Silke Walter ist kein überragendes, aber ein grundsolides.
"Auf Bewährung" erzählt eine klassische Holmes-Geschichte, in der
zumindest bisher der große Handlungsrahmen der Serie noch keine Rolle spielt.
Mal schauen, wie es in der nächsten Episode weitergeht.
Vorgeschlagen von Michael Krause
[Profil]
veröffentlicht am 01. April 2023 2023-04-01 10:58:42