Wertvolle Handreichungen für die eigene Führungsrolle
Wozu es überhaupt Führung benötigt in der "modernen Welt", welche
"archetypischen "Führungsleitbilder" lange Zeit vorherrschten
und welche "modernen Führungskonzepte" inzwischen hinzugetretenen
sind, dies zunächst legt Ruth Seliger vor die Augen, bevor sie im Einzelnen die
Landkarte von Führung an sich, die Dimension des Führens und, das "Beste
zum Schluss", wie sich "Positive Leadership" in Theorie und
Praxis darstellt, fundiert, gut zu lesen und mit vielfachen Praxisbeispielen
versehen im Werk beschreibt.
Das alles in Bezug auf das, was Seliger zunächst eine "unmögliche
Aufgabe" nennt. Denn Führung ist tatsächlich wie ein Dschungel.
"Vielfältig, undurchsichtig, anstrengend, manchmal überraschend, manchmal
beängstigend, man weiß nie genau, aus welcher Richtung Gefahr kommt". So
ist es nicht verwunderlich, dass auch dem Werk in Gänze vor allem herausgelesen
kann, dass es eine Form von freier und konzentrierter Aufmerksamkeit vor allem
bedarf, um sich im Dickicht der eigenen Führungsaufgabe weitgehend zu Recht zu
finden und je adäquat auf Herausforderungen reagieren zu können. Wozu am Ende
einfach auch eine gewisse Kunst der Improvisation benötigt werden wird.
Und auch die Konzentration auf "eine einzige Persönlichkeit", die
aktuell weitgehend zumindest im Mittelunkt der allgemeinen Betrachtungen steht,
greif nach seliger am Ende zu kurz. Denn neben die "Persönlichkeit"
muss eine Art Landkarte zur Orientierung treten als Instrument, um Führung
bestmöglich einzusetzen. Am Ende der Lektüre steht somit folgerichtig eine
differenzierte "Leadership-Map" als eine Zusammenstellung vielfacher
aktueller Modelle, Konzepte und Instrumente". Die es am Ende deutlich
erleichtert, die eigene Rolle und das eigene Verhalten als Führung zu
reflektieren und auf auch komplexere Situationen vorbereitet reagieren zu
können.
Auch wenn Seliger deutlich betont, dass weder durchbrechend Neues von ihr ins
Werk übernommen wird, noch klare "Wahrheiten" am Ende vorliegen
werden, so sind die gegebenen Orientierungen von hohem Wert, denn in dieser
kompakten Verknüpfung wird man schwerlich andere Werke zur inneren Sicht der
Führung zur Zeit finden. Samt dem Ertrag, den "Einzelnen" auch
deutlich zu entlasten und die Verantwortung für eine gelingende Führung
zwischen Führungskräften und der Organisation selbst gerecht und damit
freibarer aufzuteilen.
Was Bestens mit dem systemischen Ansatz der Autorin korreliert. Denn nur
systemisch angegangen lässt sich der Vorteil dieser Haltung auf die Führung
gut übertragen. Als Möglichkeit, Komplexität eines "eher
unsichtbaren" Verhaltens. Für das es, aus systemsicher Sicht her, dann
keine dogmatischen Wahrheiten, sondern subjektive Wahrnehmungen in erster Linie
gibt und ein "Rechnen mit Widersprüchlichkeiten" von Beginn an
mitbedenkt.
"Widerspruch gehört zum Leben und damit auch zum Führungsalltag" -
Somit entsteht kein einfach zu berechnender linearer Prozess, sondern ein
organisches "Zusammenspiel zwischen mehreren, nicht-trivialen
Systemen". Was sich zunächst kompliziert anhören mag, am Ende aber
durchaus entlastet und Freiheit vermittelt, da eben nicht "richtig oder
falsch" gehandelt werden muss mit ständigen Sorgen um Fehler, sondern im
fließenden Austausch des Systems der Organisation samt Führung ein lebendiges
Miteinander mit viel leichteren Kurskorrekturen, wo nötig, entsteht.
Fazit
Alles in allem ein Werk, das vieles an modernen Konzepten und Instrumenten der
Führung aufnimmt, diese miteinander verknüpft und Methoden und Orientierungen
dem Leser und der Leserin vermittelt, mittels derer die eigene Führungsrolle
und Führungspraxis fließender, organischer und auf mehr Schultern verteilt ein
gutes Gesamtes ergibt.
Vorgeschlagen von Lesefreund
[Profil]
veröffentlicht am 23. März 2023 2023-03-23 15:50:51