Dieser Psychothriller von Bram Dehouck kommt aus und spielt in den Niederlanden.
Es ist der fünfte Roman von Bram Dehouck, der mit den vorhergehenden Romanen
einige niederländische Krimipreise erhalten hat. Thema dieses Thrillers
»Weißer Rabe« ist Mobbing am Arbeitsplatz. Schließlich ist die Figur, die
hier als weißer Rabe bezeichnet wird, ein ungewöhnlicher Blender, wie es sie
in vielen Unternehmen gibt.
Stefanie arbeitet seit 12 Jahren in der Firma und ist für Marketing und
Kommunikation verantwortlich, nachdem ihre langjährige Kollegin das Unternehmen
verlassen hatte. Der Chef hat nun einen weiteren Mann für Marketing
eingestellt. Schnell wird klar, dass Nick ein Blender ist, der sofort alles
daran setzt, Stephanie aus der Firma zu vertreiben. Nur so kann er die alleinige
Macht im Unternehmen haben. Doch als arroganter Mensch hat er nicht damit
gerechnet, dass sich Stefanie wehrt.
Mir hat ganz besonders der Aufbau des Romans gefallen. Seine Struktur ist
ungewöhnlich und weicht von derjenigen anderer Autoren ab. Die Stränge
verlaufen hier nicht parallel nebeneinander, sondern chronologisch nacheinander
unter Einbeziehung von Rückblenden. Der Thriller besteht aus drei Teilen, wobei
jeder Teil die Perspektive einer anderen Figur in den Fokus rückt.
Im ersten Teil geht es um das Mobbing selbst und Stefanie steht im Mittelpunkt.
Dieser Teil ist nichts für schwache Nerven, denn die Fiesheit kann den Leser
auf die Palme bringen. Diese schreiende Ungerechtigkeit. Hinzu kommen die
privaten Probleme des Mobbingopfers.
Im zweiten Teil steht die Polizistin Tess Jonkann im Fokus. Mit ihrem
Ermittlerteam jagt sie einen Täter. Zu Beginn dieses Teils fühlt man sich in
eine andere Szenerie versetzt. Die ersten ein bis zwei Absätze jedes Kapitels
zeigen an, dass sich die Polizistin auf einen Gerichtstermin vorbereitet. Der
restliche Teil jedes Kapitels ist eine Rückblende auf das tatsächliche
Geschehen bei den Ermittlungen.
Der dritte Teil des Buches bietet schließlich die Auflösung der
Spannungsbögen aus der Sicht einer weiteren Figur, die als Zuschauer den
Gerichtsprozess verfolgt.
Fazit
Der Thriller ist fies und spannend, löst aber schließlich zufriedenstellend
auf und ist somit auch ungemein unterhaltsam. Den Namen Bram Dehouck sollte sich
jeder merken und auf seine Favoriten Favoritenliste setzen, wenn er gerne
Psychothriller liest.
Vorgeschlagen von Detlef Knut
[Profil]
veröffentlicht am 12. November 2022 2022-11-12 10:23:34