Wenn jemand eine Reise tut, so kann er was erzählen. Diese Erkenntnis hatte
bereits der bekannte Dichter Matthias Claudius und die Wahrheit hinter dieser
Behauptung trifft im Kern auch auf den Autor des vorliegenden Buches zu: Gerhart
Baum, ein weitergereistes politisches Urgestein mit festen demokratischen Werten
und Idealen, präsentiert der Leserschaft in seinem neuen Buch über
"Menschenrechte", seine Überzeugungen. Aber: kann er damit auch
überzeugen?
Inhaltlich betrachtet er die Lage der Menschenrechte national und international,
vergleicht dabei und kritisiert. Länder wie China, Russland und die Türkei
werden ebenso unter die Lupe genommen, wie Staaten anderer Kontinente, nicht
zuletzt auch die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union. Die Genese der
Menschenrechte von der Idee bis zum einklagbaren Recht finden Beachtung und
werden auf deren praktische Umsetzung in der aktuellen Politik (international)
beleuchtet.
Die Rolle der internationalen Gremien in der UNO und der EU werden kritisch in
Bezug auf deren Möglichkeit zu praktischer Einflussnahme beschrieben und die
mit der Überwachung beauftragten internationalen Gerichte, werden in Bezug auf
die realisierbaren rechtlichen Möglichkeiten untersucht. Auch die wesentliche
Rolle von NGO's und anderen Verfechtern der Menschenrechte (hierzu zählt
Gerhart Baum beispielsweise auch Whistleblower), kommen in der Betrachtung nicht
zu kurz.
Fazit
So gelingt ein kompakter und ausgezeichnet lesbarer "Rundumschlag" zum
Thema Menschenrechte. Einen Appell wollte der Autor verfassen und das ist ihm
gelungen. Sachlich fundiert und mit tiefer innerer Überzeugung geschrieben, das
merkt man mit jedem Wort, das der Leserschaft angeboten wird. Menschen mit
derart gefestigten Grundwerten sind insbesondere in der aktuellen Phase in
besonderem Maße bedeutsam und wichtig!
Also konnte der Autor überzeugen? Klare Antwort: JA! Von mir eine
uneingeschränkte Leseempfehlung! Kritik: da muss man schon sehr in der Tiefe
suchen; allenfalls hätten die Darstellungen über das eigene Wirken zum Ende
des Buches hin ein wenig moderater ausfallen dürfen.
Vorgeschlagen von Dietmar Langusch
[Profil]
veröffentlicht am 17. November 2022 2022-11-17 17:55:20