Madeleine Horell ist verzweifelt, da ihr Mann Jasper nicht von der Arbeit nach
Hause gekommen ist. Obgleich noch kein Grund besteht, nach ihm zu suchen, kann
sie Scotland Yard klarmachen, dass Jasper sich in den letzten Wochen sehr
verändert hat. Daher erklären sich Inspector Lestrade und sein Kollege Dash
bereit, sich auf die Suche zu begeben. Und tatsächlich finden sie dessen Leiche
in einem U-Bahn-Schacht. Alles deutet auf Selbstmord hin. Nur Lestrade hat
Zweifel und bittet Dr. Lowell darum, sich den Leichnam näher anzusehen.
Mit "Der kriechende Tod von Aldwych Station" liegt der inzwischen
fünfzehnte Fall von Inspector Lestrade vor. Das Spin of der neuen Fälle von
Sherlock Holmes hat sich zu einem echten Juwel im Bereich des Kriminalhörspiels
gemausert. Der hier geschilderte Fall erzählt eine spannende, sich steigernde
Geschichte, die hervorragend in den historischen Kontext des Ersten Weltkrieges
gesetzt wurde. Lestrade kommt Stück für Stück einer großen Sache auf die
Spur und macht sich dabei nicht nur Freunde. Das Ende ist durchaus
überraschend, obgleich versierte Krimifans schon eine entsprechende Ahnung
haben werden.
Akustisch ist Inspector Lestrade von jeher etwas zurückhaltend, was Musik und
Geräuschkulisse angeht. Der Fokus liegt auf den guten Sprechern, wobei der
bekannte Cast um Lutz Harder und Michael Pink hier von Franziska Endres als
Madeleine Howell oder Thomas Kästner als Sir Rowland Prothero großartig
ergänzt wird.
Fazit
"Der kriechende Tod von Aldwych Station" ist ein überaus gelungenes
Kriminalhörspiel, dass sich hervorragend in den Serienkontext einfügt und für
spannende und unterhaltsame siebzig Minuten sorgt.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 13. Oktober 2022 2022-10-13 17:06:27