Wenn der Wunschkasten zur Welt-Bedrohung wird
Zwei Vorgängerbände lang, der erste ebenfalls von Stephen King mitgeschrieben,
der zweite durch Chizmar alleine verfasst, konnte der Leser das Ergehen Gwendys
quasi von Kindes-Jugendbeinen an mitverfolgen. Gwendy, die den magischen
"Wunschkasten" trotz aller "Nebenwirkungen" seiner
Verwendung für Gutes einsetzten. Und bei den beiden Malen, als ihr der Katen in
die Hände gefallen wurde, war es der Kontakt zu Richard Ferris, der mit dem
Kasten immer einherging.
Und nun ist der Wunschkasten wieder da. Zum dritten Mal in ihrem Leben, aber in
ganz anderer, bedrohlicher, schwieriger, gefährlicher Form. Gwendy erkennt,
ihre Aufgabe ist nun nicht mehr die Nutzung des Wunschkastens, sondern die
Eindämmung der Gefahr, die von diesem ausgeht. Wobei gerade Stephen King nicht
Stephen King wäre, wenn nicht direkt zu Beginn eine andere, zerstörerische,
innere Bedrohung Gwendy alles an Kraft abverlangen würde, um ihre Aufgabe
anzugehen und zu erfüllen. An Bord einer TET-Rakete.
"Ihr Name ist Gwendy Peterson, sie ist 64 Jahre alt, und in weniger als
einer Stunde wird sie die erste amtierende US-Senatorin sein, die mit einer
Rakete zur neuen Raumstation MF-1 fliegt" - und den Wunschkasten mit dabei
haben wird. Und dieses in ihr gärende "Problem".
"Möge Gott unser Mädchen behüten, Gott hüte unsere Gwendy" ist
daher viel, viel mehr als nur ein frommer Wunsch ihrer Eltern, welche den Start
der Rakete vom Boden aus mitverfolgen.
Wie aber kommt Gwendy in diese Position und wird es ihr gelingen, beiden
Feinden, dem Kaste und dem in ihr drin, zu trotzen? Was natürlich in einem sich
zuspitzenden Finale am Ende des Buches von beiden Autoren mit Tempo und starker
Spannung seine Antworten finden wird. Während zuvor vieles aus den vergangenen
Jahren erzählt werden wird und Gwendy am Ende eine bereite Differenzierung
verleihen wird.
Rückblenden, in denen ein gewisser "Roland" indirekt einen Teil
seiner Welt mit zur Verfügung stellt und eine Bedrohung eines "Turms"
auch in Gwendys Leben Bedeutung hat. Verknüpfungen zur großen literarischen
Welt Kings, die einen Bogen schließen, der auch diesem Werk nicht schlecht zu
Gesicht steht.
Fazit
Fantasy und ein wenig Horror, Regionen des Lebens, die dem "normalen"
Menschen, auch im Buch, nicht selten verschlossen bleiben, vor allem aber eine
sehr überzeugende Protagonistin im ewigen Kampf des Guten gegen das Böse
machen dieses Werk zu einer spannenden, aber auch tief menschlichen Lektüre.
Vorgeschlagen von Lesefreund
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veröffentlicht am 20. Juni 2022 2022-06-20 13:10:49