Sibyl Price hat ein hartes Schicksal zu tragen. Nicht nur, dass die junge Frau
ihren Mann und ihre Kinder an eine heimtückische Krankheit verloren hat. Auch
andere, schwer erkrankte Personen pflegt sie, was ihr den Beinamen Engel vom
Hampstead eingebracht hat. Als sie eine gute Freundin und deren Tochter zu Grabe
tragen muss, kann Mrs. Hudson das Leid ihrer Freundin nicht mehr ertragen und
bittet Sherlock Holmes, sich der Sache anzunehmen und herauszufinden, ob nicht
mehr hinter den Todesfällen steckt. Sie befürchtet, dass ihre Freundin früher
oder später an dieser Bürde zerbricht. Holmes und sein Freund und Chronist Dr.
Watson gehen den Todesfällen auf den Grund und finden Erstaunliches heraus.
"Der Engel von Hampstead" ist der vierte geheime Fall des Sherlock
Holmes aus der gleichnamigen Serie, die von Titania Media produziert wird. Im
Prinzip machen die Verantwortlichen hier alles richtig, bis auf eine Tatsache.
Für versierte Krimihörer ist viel zu schnell klar, wie die Auflösung dieses
Falles ist. Ich habe bereits nach der Eröffnungsszene gewusst, wie diese
Geschichte ausgehen wird und genau so ist es gekommen. Hier wäre man besser
beraten gewesen, wenn ein paar falsche Spuren wären gelegt worden, denn dieser
Fall bedarf wahrlich nicht eines Sherlock Holmes.
Es ist schade, dass der Plot so eindimensional ist, denn erstmals konnte mich
die akustische Umsetzung, besonders die Sprecher, überzeugen. Vor allem Joachim
Tennstedt hat mir in der Rolle des Sherlock Holmes gefallen. Mit Detlef
Bierstadt als Dr. Watson gibt es einen ausgezeichneten Sidekick. Ebenfalls sehr
evident ist Anja Kruse in der Rolle der Sibyl Price. In weiteren Rollen sind
Regina Lemnitz, Philine Peters-Arnolds, Marcel Collé und Uli Krömer zu hören.
Fazit
Leider schmälert der arg vorhersehbare Plot, der sich an einem wahren
Kriminalfall orientiert, ein wenig das Hörerlebnis. Echtes Holmes-Feeling kommt
zwar auf, aber diese Folge wäre deutlich besser gewesen, wenn man der
Ausarbeitung der Todesfälle etwas mehr auf Ablenkung gesetzt hätte.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 26. Februar 2022 2022-02-26 10:32:40