Nach den Ereignissen in Ägypten sind Phileas Fogg und seine Frau Aouda sowie
ihr Diener Passepartout gespannt, wie es in der Sache um die sieben Seelen des
Anubis weitergeht. Da erhalten sie die Nachricht, dass es in Paris zu einem
merkwürdigen Vorfall gekommen ist. In einem Lagerhaus an der Seine gab es einen
mysteriösen Todesfall. Die drei reisen in die französische Hauptstadt, wo sie
im Haus des Kunstsammlers Henri Delpierre auf Spurensuche gehen. Doch auch
Dracula und Frankenstein sind vor Ort und haben eine Falle für Phielas Fogg
aufgebaut.
Mit "Die Gasse der flüsternden Schatten" wird der Handlungsstrang
fortgesetzt, der in der letzten Folge "Die sieben Seelen des Anubis"
beginnen wurde. Erneut hat Marc Freund ein tolles Script verfasst, dass mit
Elementen der ägyptischen Mythologie spielt und dabei auf das gewöhnt gute
Schema der Serie setzt. Der Spannungsbogen ist konstant hoch und kann am Ende
mit einigen Überraschungen aufwarten. Die Geschichte an sich ist für den
Moment beendet, aber natürlich geht die Rahmenhandlung weiter. Dabei sind die
Rollen von Dracula und Frankenstein gut in den Plot eingebettet worden.
Auf akustischer Seite bleiben ebenfalls keine Wünsche offen. Egal ob der
Einbruch in das Lagerhaus an der Seine oder das Erwachen irgendwelcher
mystischen Figuren aus der Mythologie. Die Geräuschkulisse ist überaus
authentisch und trägt ihren Teil zu Gelingen bei. Auf Sprecherseite agieren die
gewohnten Stimmen: Sascha Draeger, Marius Clarén und Annina Braunmiller-Jest
sind als Phileas Fogg, Passepartout und Aouda dabei. Dietmar Wunder überzeugt
als Viktor Frankenstein und der Auftritt von Torsten Michaelis als Graf Dracula
kann nur als brillant bezeichnet werden. In weiteren Rollen sind unter anderem
Michael Pan, Patrick Holtheuer oder Florentine Draeger zu hören.
Fazit
"Die Gasse der flüsternden Seelen" ist erneut ein hervorragendes
Hörspiel. Fans der neuen Abenteuer von Jules Verne kommen voll auf ihre Kosten.
Die Handlung ist spannend und akustisch ausgezeichnet umgesetzt. Es wird zwar
das bekannte Serienschema bedient, das aber auf so gutem Niveau, dass die rund
siebzig Minuten ausgesprochen kurzweilig sind.
Vorgeschlagen von Michael Krause
[Profil]
veröffentlicht am 23. Oktober 2021 2021-10-23 18:11:30