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Michael Hjorth, Hans Rosenfeldt: Die Früchte, die man erntet

Die Früchte, die man erntet

von Michael Hjorth, Hans Rosenfeldt
Verlag: Rowohlt Verlag [mehr Bücher von diesem Verlag zeigen]
Sparte: Krimi
ISBN-13 978-3-8052-5089-4

Preis: 24,00 Euro bei Amazon.de [Stand: 22. Dezember 2024]
Seit Vanja Lithner als Leiterin der Reichsmordkommission die Nachfolge von Torkel Höglund angetreten hat, scheint das Team noch nicht wieder zusammengefunden zu haben. Der Kriminalpsychologe Sebastian Bergman indes hat seine Kooperation mit der schwedischen Kriminalpolizei endgültig beendet und arbeitet inzwischen als selbstständiger Psychotherapeut. Vanja und ihre Kollegen werden im 7. Band der Reihe nach Karlshamn abgeordnet, um eine Mordserie zu untersuchen. Innerhalb weniger Tage hat dort offenbar ein Scharfschütze drei Menschen getötet, deren ungesühnte Taten Opfern und Angehörigen keine Ruhe gelassen haben könnten. Unmotivierte Kriminalpolizisten, untätige Justizbehörden und die aufgestaute Wut Betroffener sind ein klassisches Thema sozialkritischer skandinavischer Krimis. Die Mord-Serie von Karlshamn wäre zwar zügig aufzuklären, wenn sie sich als Selbstjustiz einer Rächerfigur beweisen ließe - für einen Hjorth/Rosenfeldt-Band wäre dieses Motiv allein allerdings zu simpel.

Die Ermittlungen der Reichsmordkommission auf Dienstreise zeigen wie unter einem Brennglas die Probleme beim Generationswechsel im Team. Vanja fühlt sich unter der Last der Verantwortung noch unsicher und kann nur schwer Aufgaben delegieren. Carlos wirkt unentschlossen, ob Anstrengung im Beruf sich für ihn überhaupt lohnt. Die berufserfahrene Ursula scheint unentbehrlicher Brückenkopf zur abgelösten Generation von Torkel und Sebastian zu sein – und Billy hat offenbar noch immer ein Problem mit Gewalt, das endlich in die Hände eines Spezialisten gehörte.

Als ein vierter Mord geschieht, stellt sich die Frage, ob die Serien-Mord-Theorie nicht nur Fassade sein könnte, die ein extrem gut informierter Täter gezielt für die Ermittler konstruiert, um im Windschatten völlig andere Ziele zu verfolgen. Ursulas Instinkt ist es schließlich, der sie im entscheidenden Moment diese Fassade einreißen lässt, weil sie an der Theorie der Ermittler eine Kleinigkeit stört, als "hätte sie einen Stein im Schuh".

Mehrere Handlungsfäden laufen in schnellen Schnitten aufeinander zu. Neben dem Blick auf Täter und Ermittler steht Sebastian Bergmans noch immer untherapiertes Trauma auf der Tagesordnung, das er während des Tsunamis in Thailand erlitt, Vanjas schwierige Rolle als berufstätige Mutter, Torkels Kampf mit dem Alkohol – und das Problem Billy, vor dem nicht länger die Augen zu verschließen sind.
Fazit
Hjorth & Rosenfeldt setzen auf schnelle Schnitte und einen weiteren Cliffhänger am Ende des 7. Bandes. Sie nutzen weniger das Motiv des Generationswechsels im Team, das sich hier angeboten hätte. Zum Verständnis der privaten Beziehungen der Ermittler sollten die Vorgängerbände bekannt sein – und der Klappentext sollte besser ungelesen bleiben.
8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne
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Vorgeschlagen von Helga Buss [Profil]
veröffentlicht am 14. Oktober 2021

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