Dies ist ein Roman, bei dem es um die Auswüchse der neuen Medienkonzerne
genauso geht wie um die verbrecherischen Machenschaften des Katholizismus.
Außerdem gibt es viel Wissen um die Geschichte der iberischen Halbinsel in der
älteren und jüngeren Vergangenheit jüngeren Vergangenheit.
Alejandro ist Historiker, konnte aber nur einen Job als Content Analyst bei
einem der ortsansässigen High-Tech-Unternehmen namens CleanContent finden. In
diesem Job säubert er das Internet von unerwünschten Bildern und Videos, um
die Datenschutzrichtlinien der EU einhalten zu können. Die Kollegen kennt er
nicht, darf er nicht kennen. Kontakte der Mitarbeiter untereinander sind
verboten. Dennoch trifft er sich nach dem mitternächtlichen Schichtende mit
Maria.
Außerdem erfährt Alejandro durch Zufall von einem älteren Bruder, den seine
Mutter ihm und seiner Schwester verschwiegen hat. Er macht sich auf die Suche.
Dabei stößt er auf erschreckende Vorkommnisse in seiner eigenen Familie und
den abgrundtiefen Machenschaften der katholischen Kirche und ihrer Vertreter.
Wolfgang es hat in diesem Roman sehr viele Informationen gelegt. Es kommt mir so
vor, als würde er alles präsentieren wollen, was er recherchiert hat. Das ist
meines Erachtens etwas zuviel. Denn dabei hat er die Story aus dem Blick
verloren. Es baut sich zwar etwas nach etlichen Seiten irgendwann auf, ist aber
so zerfasert, dass man immer noch nicht das Hauptthema erkennen kann.
Es gibt mehrere Stränge, aus denen heraus sich eine spannende Geschichte
entwickeln könnte. Doch mir waren diese Parallelen zu weit auseinander. Aber,
das muss man sagen, es reicht, um insgesamt an dem Roman dranzubleiben. Auch,
wenn alles versträut bleibt, war ich auf die Auflösungen gespannt.
Fazit
Ich habe diesen Roman als einen interessanten Abriss der spanischen Geschichte,
des europäischen Katholizismus und der aufkeimenden Übermacht der
Internetkonzerne gelesen und kann ihn als solchen empfehlen.
Vorgeschlagen von Detlef Knut
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veröffentlicht am 20. August 2021 2021-08-20 15:51:18