Der Mord an der Pensionswirtin Rosalind Sealer sorgt in der Cunningham Row für
große Aufregung. Am Tatort wird ein Mann festgenommen, der sich über die
Leiche beugt, blutverschmiert ist und zudem sein eigenes Rasiermesser in den
Händen hält, was gleichzeitig auch die Tatwaffe ist. Sein Name: James
Moriarty! In Haft, beginnt für Moriarty ein Alptraum, denn er hat nur eine
Chance aus der gesponnenen Intrige zu kommen: Er muss den wahren Mörder finden.
Kein leichtes Unterfangen, da man es im Gefängnis auf ihn abgesehen hat.
Mit "Teuflische Jagd" liegt die vierte Episode aus der Serie um James
Moriarty vor. Nachdem die letzte Folge wieder etwas durchwachsen war, kann diese
hier überzeugen, auch wenn die Story an sich schon abgegriffen ist: Ein Mann
wird des Mordes verdächtigt, alle Beweise sprechen gegen ihn. Er flieht und
versucht, seine Unschuld zu beweisen. Im Prinzip gibt es kaum einen
abgedroscheneren Plot, aber Marc Freund gelingt es, daraus eine spannende und
sich steigernde Handlung zu erschaffen. Moriartys Suche ist mitreißend und das
Zusammentreffen mit Mycroft Holmes einer der Höhepunkte. Ein weiterer ist am
Ende zu hören, wenn James Moriarty auf Dracula und Theodora Sachs trifft und
vielleicht ein Grundstock für künftige Folgen gelegt wird.
Auf akustischer Seite gibt es nichts auszusetzen. Die Geräuschkulisse ist eher
zurückhaltend, was aber dem Plot geschuldet ist, der keine so spektakulären
Geräusche verlangt. Dafür brillieren zahlreiche Sprecher. In erster Linie ist
da natürlich Andreas Fröhlich als James Moriarty. Der renommierten Sprecher
ist in der Rolle gut angekommen. Ich bin gespannt, ob man ihn künftig auch als
Gast in den anderen Serien des Maritium-Kosmos hören wird, so wie
beispielsweise Reent Reins und Sascha Rotermund als Holmes und Wilde in dieser.
Gerade der kurze Auftritt von Oscar Wilde ist ein Genuss. Das gilt auch für den
schon erwähnten Auftritt von Torsten Michaelis als Dracula. Björn Schalla kann
zu dem als Inspector Stafford überzeugen und Ulrike Möckel in der Auftaktszene
als Rosalind Sealer. In weiteren Rollen sind Kevin Kasper, Stefan Krause oder
Marcel Collé dabei.
Fazit
Dank des wirklichen erfreulichen Scripts und der herausragenden Sprecher wird
aus einer eher abgedroschenen Idee ein richtig tolles Hörspiel.
"Teuflische Jagd" macht viel Spaß, zeigt, dass "Moriarty"
auf einem guten Weg ist und ist ein Muss für alle Hörer, die den komplexen
Serienkosmos von Maritim verfolgen.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 22. Juni 2021 2021-06-22 18:07:57