Im rasanten Kriminalroman von Lisa Jackson geht es um ein tödliches Spiel von
Rache und Schuld.
Alles begann vor zwanzig Jahren. Einige Schülerinnen und Schüler der höheren
Klassen der Highschool hatten sich zu einem Ballerspiel in der alten Fischfabrik
verabredet. Sie wollten mit Softair-Waffen aufeinander schießen. Es sollte eine
Mordsgaudi werden. Doch es kam anders! Luke wurde von einer echten Waffe
angeschossen und verstarb auf dem Weg ins Hospital. Er war an der Highschool der
Schwarm aller Mädchen. Außer Rachel, denn sie war seine Halbschwester. Zudem
wurde sie im ersten Moment verdächtigt, den tödlichen Schuss auf ihrem Bruder
abgegeben zu haben. Damals und teils auch heute glaubte sie es selbst. Dann
wurde sie von mehreren Zeugen und Schulkameradinnen entlastet. Das
Mündungsfeuer kam nicht von ihr, sondern von irgendwo hinter ihr.
Heute, auf den Tag genau zwanzig Jahre später, ist eine der Zeuginnen ermordet
worden. Rachel bekommt ominöse SMS. Ihr Ex-Mann, ein Cop, nimmt sich der Sache
an. Nicht zuletzt, um seine beiden Kinder und Rachel zu beschützen. Doch dann
wird auch die zweite Zeugin und Mitschülerin von damals ermordet.
Lisa Jackson hat mit »Paranoid« einen unheimlich rasanten Krimi geschrieben,
der einem Thriller, gar einem Psychothriller, in nichts nachsteht. Im
Vordergrund stehen nicht unbedingt die Ermittlungen der Polizei, sondern das
Geschehen um Rachel, die SMS-Nachrichten, die Attacken gegen sie, wie ihr
glauben machen, sie hätte doch Schuld an dem damaligen Tod ihres Bruders.
Lisa Jackson hat die Stränge professionell so zerpflückt und auf Spannung und
Cliffhanger getrimmt, dass man sich dem kaum entziehen kann. Jedes Detail
scheint wichtig und von Szene zu Szene hat sich über einen möglichen Ausgang
des Ganzen geändert.
Sehr gefallen haben mir auch in die Figuren. Alle ihre Ecken und Kanten. Das
beinhaltet auch, dass man über Rachel erfährt, dass sie einen Ex Mann. Dennoch
sind viele der Figuren, einschließlich des Ex-Mannes, einfach sympathisch.
Selbst die pubertären Kinder von Rachel.
Fazit
Für mich war dies der erste Roman von Lisa Jackson. Jetzt wird sie auf die
Liste meiner Lieblingsautorinnen kommen. Ich habe echt keine Ahnung, warum ich
nicht schon viel früher auf sie gestoßen war. Dieser Roman ist eine
Top-Empfehlung wert.
Vorgeschlagen von Detlef Knut
[Profil]
veröffentlicht am 19. März 2021 2021-03-19 08:44:57