Thomas Beale bittet den Gastwirt Robert Morris bei seiner Abreise darum, einen
Koffer für ihn aufzubewahren. Doch der Koffer wird niemals abgeholt. Als zehn
Jahre später der Wirt verstirbt, ist das Ringen um den Koffer so groß, dass
sogar ein Mord passiert. In Verdacht gerät Ernest Filmore, ein alter Freund von
James Moriarty. Dessen Interesse an den Beale-Papieren, die sich in dem Koffer
befanden, ist groß, so dass er sich entschließt, die Unschuld seines Freundes
zu beweisen. Doch er muss schnell sein, da für Scotland Yard ist klar, dass
Filmore der Täter ist.
Mit "Die Beale-Papiere" liegt das dritte Abenteuer mit James Moriarty
vor. So richtig hat diese Serie ihren Punkt im Hörspielkosmos von Maritim noch
nicht gefunden. Nach einer eher enttäuschenden Eröffnungsepisode und einer
sehr guten zweiten Folge, kann "Die Beale-Papiere" zwar überzeugen,
ohne ein echtes Highlight zu sein. James Moriarty rutscht hier in die Rolle des
brillanten Ermittlers. Das ist ein durchaus interessanter Ansatz. Die Suche nach
der Wahrheit und dem wahren Täter ist recht ordentlich in Szene gesetzt, ohne
dabei übermäßig spannend zu sein. Allerdings ist die Reaktion bestimmter
Figuren eher unglaubwürdig (z.B. die Verhaltensweise einer jungen Frau auf den
Tod ihres Vaters). Hier wäre sicher noch Verbesserungspotenzial vorhanden.
Akustisch kann die Folge jedoch überzeugen. Die Geräuschkulisse ist präsent
und mit Andreas Fröhlich als James Moriarty gibt es einen tollen
Hauptdarsteller, der hier den meisten Raum bekommt. Auch Uwe Büschkken als
Ernst Filmore oder Sina Zadra als Polly Danbridge wissen zu gefallen. In
weiteren Rollen sind unter anderem Björn Schalla, Peter Kirchberger, Tobias
Lelle oder Uschi Wolf zu hören.
Fazit
Von den im Herbst letzten Jahres gestarteten neuen Serien bleibt
"Moriarty" leider die, die bisher am wenigsten überzeugt. Auch wenn
die Reihe alles andere als schlecht ist, kommt sie nicht an die Brillanz und die
Klasse heran, die man mit "Dracula" oder "Frankenstein" von
Beginn an erreicht hat. Das ist schade, denn die Figur des James Moriarty und
der arrangierte Sprecher Andreas fröhlich sind geradezu prädestiniert für
eine große Serie. Mal schauen, was die nächsten Episoden können.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 14. März 2021 2021-03-14 16:48:15