Folge 06: Im Kreise der roten Kutten

Als Poe und Dupin nach einem Theaterbesuch noch etwas trinken wollen, treffen sie in einer dunklen Gasse auf einen Mann in einer roten Kutte, der Poe einen Umschlag aushändigt. In dem darin befindlichen Brief wird Edgar Allan Poe nach Venedig eingeladen, um an einem Wettbewerb der Autoren teilzunehmen. Zusammen mit Dupin reist Poe nach Venedig, um recht bald festzustellen, dass dort etwas nicht stimmt.

Endlich! In den meisten meiner bisherigen Rezensionen zu dieser Serie habe ich angemerkt, dass man das Potenzial, dass diese Reihe bietet, nicht ausgeschöpft hat. Das ist bei dieser Episode anders. Autor Markus Duschek nutzt den Kosmos von Edgar Allan Poe aus. Sehr gelungen hat er die Werke von Poe in diese Handlung eingebunden und dabei auch schriftstellerische Kollegen wie Joseph Sheridan Le Fanu in den Plot eingearbeitet. Dadurch verwischen Fiktion und Realität, was den besonderen Reiz ausmacht. Wie Poe weiß auch der Hörer lange Zeit nicht, was hier wirklich vorgeht. Das alles gipfelt in einem tollen Finale, dass nicht nur für Poe die eine oder andere Überraschung bereithält.

Auch akustisch macht "Im Kreise der roten Kutten" viel Spaß. Die Geräuschkulisse kann immer wieder für das nötige Schauerfeeling sorgen und mit Uve Teschner und Manfred Lehmann in den Hauptrollen als Poe und Dupin brillieren zwei exzellente Sprecher, wobei es diesmal vor allem Uve Teschner ist, der den empfindsamen Poe sehr eindringlich darstellt. Hans-Georg Panczak kann als Le Fanu ebenso überzeugen und wenn Udo Schenk dabei ist, kann kaum etwas schief gehen. In der Rolle des Montadori kommt ihm entscheidende Bedeutung zu. Weiterhin sind mit Kasper Eichel, Tommi Pieper oder Douglas Welbat bekannte und erfahrene Hörspielsprecher dabei.