Vom Titel her mag es wie eine Biografie klingen, aber das ist dieses Buch
mitnichten. Es ist ein Roman um den Schriftsteller Stephen Crane, der seine
Tuberkulose im Schwarzwald zu bekämpfen versuchte.
Der Roman erzählt die Geschichte von Elisabeth, ihre Liebe bzw. Verbundenheit
zu zwei Männern. Den einen lernt sie 1900 und den anderen 1914 kennen. Während
sie 1914 bereits Oberschwester ist, liegt der Kriegsverletzte Bernhard Fischer
in demselben Zimmer und demselben Bett, in welchem 14 Jahre zuvor der
amerikanische Schriftsteller Stephen Crane gelegen hat. Damals war Elisabeth
noch keine Oberschwester. Fischer spricht nicht, dafür zeichnet und malt er.
Aber er kennt die Werke von Crane. Wegen dieser Seelenverwandtschaft erzählt
Elisabeth ihm von ihrer Zeit, es sind nur wenige Tage, die sie m Mr. Crane
verbracht hat. Doch bei Crane ging es über die Seelenverwandtschaft hinaus. Und
Elisabeth vergleicht Fischer mit Stephen Crane.
Die Haupthandlung aber sind die acht Tage im Jahr 1900, in dem Crane seine
Tuberkulose im Schwarzwald zu heilen versucht. Es ist eine Liebesgeschichte.
Elisabeth fühlt sich sehr stark zu dem Amerikaner hingezogen. Schließlich hat
er doch ein Roman über sie geschrieben. So scheint es ihr. Im übertragenen
Sinn, denn der Roman "The Monster" handelt von einem Menschen, dessen
Gesicht zerstört wurde als er Menschen rettete. Auch Elisabeth hat eine
zerstörte Gesichtshälfte infolge eines Brandes.
Während Elisabeth zunächst nur fasziniert von Stephen Crane ist, beginnt sie
bald ihn zu lieben.
Kollender schreibt einfühlsam über die Beziehungen der Figuren untereinander.
Langsam baut sich das Geflecht auf und schnell kommt man zu dem, wissen zu
wollen, wie es bei Elisabeth in beiden Beziehungen weitergeht, sowohl in 1900,
als auch in 1914.
Die Kapitel der beiden Handlungsstränge sind zwar klar getrennt, doch anfangs
verwirren sie wegen der ähnlichen Themen und der ähnlichen Begebenheiten.
Liegt in beiden Strängen ein schwerkranker Mann im Bett und wird von Elisabeth
gepflegt. Doch nach wenigen Kapiteln ist man dann im Rhythmus.
Fazit
Kollender erzählt die Geschichte in einer poesievollen, wunderschönen Sprache.
Die Reflexionen von Elisabeth auf das Leben und ihre Umwelt regen zum Nachdenken
an und lassen mich diesen Roman empfehlen.
Vorgeschlagen von Detlef Knut
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veröffentlicht am 20. November 2020 2020-11-20 17:27:08