Die versierte Taschendiebin Angela hat den falschen Mann bestohlen. Das merkt
sie erst, als sie ihr Diebesgut in Augenschein nimmt. Es handelt sich um ein
Tagebuch, dessen Inhalt die abscheulichsten Verbrechen beschreibt, die sich nur
ein krankes Hirn ausdenken kann. Enthalten sind Skizzen und Fotos. Dieses
Tagebuch gelangt in Hunters Hände. Doch noch bevor Hunter das erste Opfer des
Tagebuchs identifizieren kann, meldet sich der Täter bei ihm. Er will seine
Notizen zurück. Und jeder, der sie gelesen hat, wird sterben. Hunter und Garcia
geraten sehr unter Druck, denn die Ereignisse überschlagen sich.
Die detailreichen Beschreibungen von Gewalt ist man bei Carter gewohnt. Sie
kommen nicht häufig vor, gerade im richtigen Moment, aber dann sind sie
heftig.
Sympathisch wird die Figur der Angela herausgearbeitet. Als trotzige, pubertäre
Rotzgöre verfügt sie doch über einen weichen Kern, der sie liebenswert macht.
Selbst Garcia kann sich ihr nicht komplett entziehen.
Natürlich ist die Spannung das tragende Element. Und Carter versieht sie mit
einem hohen Tempo. Deshalb sind die Kapitel sehr kurz, von einer bis fünf
Seiten ungefähr. Andererseits ist jedes Kapitelende mit einem Cliffhanger
ausgestattet. Chris Carter ist der Meister der Cliffhanger. Es ist wahnsinnig,
immer eine Behauptung am Ende stehen zu lassen, die den Leser antreibt
weiterzulesen. Das ist spitze!
Ähnlich wie bei den Büchern von Michael Connelly bewegen sich hier die Leser
im Los Angeles der heutigen Zeit. Straßen, Plätze, Parks, die diese Metropole
am Pazifik mit Leben erfüllen, lassen den Leser auf eine Reise gehen.
Fazit
Mir hat aber nicht nur der Inhalt des Romans gefallen, sondern auch die warmen
Worte in der Widmung nach dem Verlust, den Chris Carter im Herbst 2019 erlitten
hat und das Erscheinen dieses Romans ins Wanken brachte.
Top aktuell! Spannend! Mitreißend! Höchst empfehlenswert!
Vorgeschlagen von Detlef Knut
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veröffentlicht am 10. August 2020 2020-08-10 15:49:08