Das Jahr 1887: Adam Salton ist mit seinem Freund Nathaniel nach Tibet gereist,
wo sie in einen bösen Sturm geraten. Unterdessen schreitet im Jahr 1938 das
Projekt von Heinrich Himmler und Hermann Göhring voran. Allerdings brauchen sie
noch ein bestimmtes Artefakt, welches Himmler endlich in seinem Besitz hat. In
der jetzigen Zeit untersucht der Bundesnachrichtendienst die damaligen
Vorkommnisse und hat dabei auch ein Auge auf Vril geworfen, die Lebenskraft der
Lebenssonden, an der die Nazis geforscht haben.
Metaphysisch, spannend, spektakulär, verwirrend, historisch, mythologisch. Das
alles sind Attribute, die wie die Faust auf das sprichwörtliche Auge passen,
wenn es um die Beschreibung dieser vierten Folge aus der Serie "Die
schwarze Sonne" geht. Wer die bisherigen drei Teile kennt, wird diese
Episode sicher genießen können. Obwohl stellenweise kompliziert und abgedreht,
ist die verschachtelte Handlung überaus spannend. Zumal Adam als roter Faden
jetzt in allen drei Zeitebenen vorkommt. Hier ist auch die volle Aufmerksamkeit
des Hörers gefordert, damit alle Zusammenhänge klar und deutlich werden. Wer
sich allerdings darauf einlässt und dem Plot folgen kann, wird mit einer
spektakulären Geschickte belohnt, in der sich historische Fakten und Fiktion
gut in der Waagschale halten.
Auch die akustische Umsetzung ist ein Genuss. Egal ob ein Schneesturm in Tibet
oder finstere Versuche in einem Nazilaboratorium, die Geräuschkulisse ist
wirklich kinoreif und lässt den Hörer jede Szene hautnah miterleben. Auf
Sprecherseite ist zunächst einmal Christian Stark als Adam Salton zu nennen,
der die komplexe Hauptfigur besonders vielschichtig anlegt. Auch die Auftritte
von Kurt Glockzin und Klaus Dittmann als Heinrich Himmler und Hermann Göhring
sind eine echte Freude. Gerade Kurt Glockzin spricht den ehemaligen
Reichsführer SS überaus glaubhaft. In weiteren Rollen sind unter anderem
Harald Halgardt, Horst Stark oder Verena Unbehaun zu hören.
Fazit
Wer sich auf "Die schwarze Sonne" einlässt, bekommt alles andere als
leicht verdauliche und nebenbei zu hörende Hörspiele. Doch spätestens mit
dieser Folge wird klar, warum die Serie so einen Kultcharakter hat.
"Vril" hat alles, was ein gutes Hörspiel braucht - und etwas mehr.
Denn es besitzt den Coolnesfaktor, den seinerzeit auch eine mystische Serie wie
"Gabriel Burns" besaß.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 26. Juli 2020 2020-07-26 16:30:40