Als der abgetrennte Kopf einer jungen Frau an einer Londoner Universität zu
Studienzwecken untersucht werden soll, erschrickt der unterrichtende Professor.
Er kennt die junge Frau und kann sich nicht vorstellen, warum diese ums Leben
gekommen sei. Daraufhin bittet er Mycroft Holmes um Hilfe, der seinerseits Oscar
Wilde mit den Ermittlungen beauftragt. Eine erste Spur führt nach York, wo
Wilde die resolute Schwester der Ermordeten trifft. Von dort uns geht es wieder
nach London, wo in einem düsteren Hotel im East End noch mehr junge Frauen
verschwunden sind. Allerdings ahnt Oscar Wilde nicht, was ihn an diesem Platz
erwartet.
Mit "Der Knochenhändler" kommt eine Folge der beiden Sonderermittler
daher, die eher an einen klassischen Thriller erinnert. Der Anfang ist jedoch
ein wenig zäh. Allerdings wandelt sich dies. Gerade die Passage um das Hotel
und der geschichtliche Kern, der diesem Teil zugrunde liegt, kann überzeugen.
Auch die Spannung steigert sich erheblich und gipfelt in ein fast schon furioses
Finale.
Akustisch weiß vor allem die Sprecherriege zu gefallen. Sascha Rotermund und
Reent Reins agieren gewohnt souverän als Wilde und Holmes. Volker Brandt ist
als schockierter Professor zu hören. Mit Julia Fölster, Udo Schenk, Michael
Pan oder Luisa Wietzorek ist diese Folge zudem extrem gut und prominent besetzt.
Da stört es nicht, dass sich die reine Akustik etwas zurückhält. Allerdings
ist sie dann präsent, wenn sie benötigt wird.
Fazit
Nach etwas trägen Beginn entwickelt sich "Der Knochenhändler" zu
einer überaus spannenden und nervenaufreibenden Folge der Sonderermittler Oscar
Wilde und Mycroft Holmes. Fans der Serie werden zufrieden sein und da dieses
Episode nur kurz den eigentlichen Handlungsrahmen berührt, kann man mit dieser
Episode gut in die Reihe einsteigen. Es lohnt sich.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 16. Februar 2020 2020-02-16 17:15:00