Nach einem Herzinfarkt seines Vaters kehrt Lucas Dempsey für einige Wochen nach
Anchor Island zurück, um dort die Leitung des Familienrestaurants zu
übernehmen. Von Anfang an steht für ihn fest, dass er nach Richmond
zurückkehren wird, wo er als Anwalt eine glänzende Zukunft vor sich hat und wo
er demnächst Partner in einer renommierten Kanzlei werden soll. Doch dann lernt
er Sid Navarro kennen. Die junge Bootsmechanikerin, die sich einer erreicht
unkonventionellen Sprache bedient und fluchen kann, wie ein Truckerfahrer wirft
Lucas aus der Bahn. Die beiden beginnen eine Affäre, ohne das Lucas ahnt, dass
Sid schon seit der Highschool in ihn verliebt ist.
Zum zweiten Mal nimmt die amerikanische Schriftstellerin Terri Osburn ihre Leser
nach Anchor Island mit, einer fiktiven Insel in den Outerbanks. Standen im
ersten Roman Lucas‘ ehemalige Verlobte Beth und sein Bruder Joe im
Mittelpunkt, sind es diesmal Lucas und Sid, die die tragenden Säulen der
Geschichte sind. Beth und Joe spielen aber am Rande mit. Wer den ersten Roman
kennt, wird sich sofort wieder auf Anchor Island zuhause fühlen, doch auch alle
neuen Leser können ohne Probleme in die Story einsteigen. Sicher, die
Geschichten von Terri Osburn zeichnen sich nicht durch besonders viel Tiefgang
aus. Wer im Fernsehen das Herzkino im ZDF verfolgt, findet hier das literarische
Gegenstück. Mit allen Stärken, die das Genre bieten kann.
Terri Osburn besitzt ein ausgezeichnetes Gespür für ihre Charaktere, mit denen
sich der Leser von der ersten Seite an anfreundet und mit ihnen liebt und
leidet. Sicher ist das Ende vorhersehbar und wenig überraschend, trotzdem ist
der Weg dorthin mit zahlreichen dramaturgischen Höhepunkten gespickt. Und die
machen, neben dem tollen Schauplatz, diese Geschichte aus.
Fazit
"Stürmische Tage auf Anchor Island" ist ein flott zu lesender,
überaus gefälliger Liebesroman, der Fans des Genres mit Sicherheit überzeugen
wird. Ein faszinierender Schauplatz und sympathische Charaktere machen diesen
Roman zu einem Volltreffer macht.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 02. Februar 2020 2020-02-02 13:21:37