Mary und Dorian sind nach wie vor auf der Suche nach dem Turm der Erdenmutter.
Völlig entkräftet will vor allem Mary aufgeben, als es einen Hoffnungsschimmer
gibt. Unterdessen müssen Maggy und Joe erkennen, dass sie ihrem Freund Will
derzeit nicht helfen können. Sie kehren nach Berlin zurück, wo sie eine
Überraschung erwartet. Zwischenzeitlich will Margery mit Hilfe ihrer neuen Zofe
Ember aus ihrem Gefängnis fliegen. Doch der Arm der bösen Königin reicht
weit, sodass es für Margery nur wenig Hoffnung gibt.
Mit "Der Tanz der verlorenen Seelen" legt Maya Shepherd den sechsten
Band ihrer Grimm Chroniken vor. Um in den Plot einzusteigen ist es unabdingbar,
die ersten fünf Geschichten zu kennen. Andernfalls liest sich diese Folge so,
als würde man einen Roman in der Mitte aufschlagen und zu lesen beginnen.
Wer den Handlungskern von Anfang an verfolgt hat, wird mit einer rasanten
Episode honoriert, die jedoch sehr aufmerksam gelesen werden muss, um bei allen
Zusammenhängen den Überblick zu behalten. Wer dies tut, wird dafür mit einer
weiterhin begeisternden Geschichte belohnt. Ein Großteil nimmt der
Handlungsstrang um Margery ein, der im Jahr 1812 spielt und der gerade zum Ende
hin dramatische Züge annimmt.
Stilistisch bewegt sich Maya Shepherd weiterhin auf einem hohen Niveau und kann
mit tollen Figuren einer überaus verschachtelten Handlung und einer klaren und
präzisen Sprache überzeugen.
Fazit
Wer mit der Serie bisher nicht so viel anfangen konnte, wird wahrscheinlich bei
"Der Tanz der verlorenen Seelen" endgültig aussteigen. Wer wie ich
die Serie mag, wird diesen Band lieben, der einige Überraschungen und
zahlreiche neue Aspekte in die Reihe einbringt. Ein toller, stellenweise etwas
komplizierter Roman, der mich trotzdem voll und ganz überzeugen konnte.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 16. Dezember 2019 2019-12-16 20:20:42