Der eigenbrötlerische Schriftsteller Gaspard Coutances kommt nach Paris, wo
seine Agentin ihm ein Atelier gemietet hat. Dort will Coutances sein neues
Theaterstück schreiben. Doch bei der Buchung muss es einen Fehler gegeben
haben. Denn die Polizistin Madeleine Green hat für die gleiche Zeit das
Apartment reserviert. Nach einem Selbstmordversuch versucht sie, wieder auf die
Beine zu kommen. Coutances und sie können sich von Beginn an nicht leiden.
Allerdings weckt die Geschichte des Ateliers ihr gemeinsames Interesse. Es
gehörte dem bekannten Maler Sean Lorenz, dessen Historie die beiden fasziniert.
Sein Sohn wurde entführt und umgebracht und es sollen Bilder existieren, die
bisher verschollen sind. Zunächst wieder Willen begeben sich Coutances und
Madeleine auf die Suche nach den Bildern, ohne zu ahnen, in was für eine
Geschichte sie dabei geraten.
Mit seinen mehr als außergewöhnlichen Romanen, die sich in keine wirkliche
Schublade packen lassen, hat der französische Bestsellerautor Guillaume Musso
sich in Deutschland eine treue Fangemeinde erschrieben. Diese wird auch von
"Das Atelier in Paris" begeistert sein, denn der Roman ist im besten
Sinne wieder ein "typischer Musso". Zwei widersprüchliche und recht
sperrige Charaktere werden in eine Geschichte geworfen, die mehr und mehr Fahrt
aufnimmt und, wie soll es bei Guillaume Musso auch anders sein, in ein grandios
überraschendes Ende gipfelt. Genau das ist die große Kunst des Franzosen. Wie
derzeit kein anderer Autor mixt er Thriller- und Lovestoryelemente zu einem Plot
zusammen, der den Leser von der ersten Seite angegangen nimmt.
Seine beiden Lieblingsschauplätze Paris und New York spielen wieder eine große
Rolle, wobei ein Teil der Geschichte diesmal auch in Madrid angesiedelt ist.
Nebenbei kann man als Leser ein wenig in die Kunstszene eintauchen und sich
über zahlreiche Anspielungen auf frühere Romane von Guillaume Musso
erfreuen.
Stilistisch ist Guillaume Musso (hier natürlich im Zusammenspiel mit seinen
Übersetzerinnen) eine Klasse für sich. Zumal er auch handwerklich, durch
geschickt eingesetzte Perspektivwechsel immer wieder dafür sorgt, dass sein
Roman unvorhersehbar und abwechslungsreich bleibt.
Fazit
Wer Guillaume Musso mag, wird "Das Atelier in Paris" lieben. Ein
fantastischer Roman mit ganz starken Thrillerelementen, die auch genreerfahrenen
Lesern sehr viel Spaß machen werden. Wer noch keinen Musso gelesen hat, sollte
sich einfach mal auf einen einlassen. Ich bin mir sicher, es wird nicht das
letzte Werk des Franzosen sein, dass den Weg in das heimische Bücherregal
finden wird.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 29. November 2019 2019-11-29 18:19:47