Nachdem ich bereits vom Debütkrimi eingefangen war, stieg die Neugier vor dem
zweiten Roman. Um es vorwegzunehmen: Ich wurde nicht enttäuscht.
Die Autorin, die selbst Konzertmusikerin ist, hat auch diesen zweiten Krimi um
Commissario Di Bernardo in der Szene der klassischen Musik angesiedelt. Als ein
berühmter Pianist bei der Generalprobe zu einem Benefizkonzert erschossen in
der Garderobe aufgefunden wurde, fällt dem nichts anderes ein, als Di Bernardo
auf den Fall anzusetzen. Schließlich sei er der Experte für klassische Musik,
da er bereits zuvor in diesem Milieu einen Fall gelöst hätte (siehe
"Tödliche Sonate"). Der Commissario nimmt sich zusammen mit dem
jungen Kollegen, Ispettore Del Pino, des Falles an..
Die beiden sind ein sehr unterhaltsames Team. Der erfahrene Commissario, der mit
seinem Sohn zusammenlebt, auf der einen Seite. Und der forsche und manchmal
vorschnelle Ispettore, der den ganzen Roman über an nichts anderes denkt als an
Essen. Ihren Gesprächen zu lauschen, bietet ein besonderes Vergnügen für den
Leser
Was die Dramaturgie der Geschichte angeht, so kann sich der Leser auf einen
höchst verzwickten Ratekrimi einstellen. Über lange Strecken hinweg lohnen
sich keine Spekulationen, denn es wird bis zum Schluss mit einer unerwarteten
Konstellation gearbeitet. Man spaziert mit den Ermittlern zwangsläufig in viele
Sackgassen, was den Roman sehr spannend macht.
Hervorragend fügen sich die Rückblenden in die aktuelle Handlung ein. Sie
erzählen eine eigene Geschichte, die zum großen Teil in Kalabrien handelt.
Spätestens da kann der Leser einen Bezug zur 'NDrangheta erahnen. Doch wie die
Geschichte von damals mit dem aktuellen Kriminalfall zusammenhängt, sollte
jeder Leser schon selbst erlesen.
Fazit
Ich habe mich bestens von Natasha Korsakova durch die Straßen Roms jagen lassen
und danke ihr für diesen sehr spannenden und unterhaltsamen Kriminalroman.
Kribbelnder Spaß auf hohem Niveau.
Vorgeschlagen von Detlef Knut
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veröffentlicht am 21. November 2019 2019-11-21 12:33:21