Der kaltblütige Mord an einer alten Frau berührt das New Yorker Police
Department. Als das FBI in Person von Jerry Cotton und Phil Decker hinzugezogen
wird, kommt sehr schnell heraus, dass es sich scheinbar um einen Serienmörder
handelt. Doch es gibt keine Gemeinsamkeiten zwischen den Opfern. Nur, dass die
Opfer kurz vor ihrem Tod Besuch von einer jungen Frau hatten. Zusammen mit zwei
neuen Kollegen heften sich die beiden G-Man an die Fersen des Mörders.
Nach ihrer Rückkehr von Washington nach New York sind die beiden FBI Männer
Jerry Cotton und Phil Decker wieder fest in New York angekommen. Mit Dr. Iris
McLane und vor allem mit Ben Bruckner gibt es zwei neue interessante Charaktere,
die sicher noch für viel Unruhe sorgen werden. Was den Roman angeht, so hätte
er, was das Spannungslevel und den Lesespaß angeht, eigentlich die
Höchstwertung verdient, wenn da nicht ein paar fast schon hanebüchene Punkte
werden. Die Reaktion einer Ärztin, die ursprünglich für den Täter gehalten
wird, ist dabei ebenso unglaubwürdig, wie die Erkenntnis des Jerry Cotton, als
er hinter die Identität des wahren Killers kommt. Getreu dem Motto: Den hatten
wir ja gar nicht auf den Schirm. Hier schimmert im Ansatz das durch, was diesem
Literaturgenre oft den zweifelhaften Ruf einbringt.
Sieht man über diese Punkte großzügig hinweg, erhält man einen wirklich
flott zu lesenden und überaus ansprechenden Thriller, der für zwei sehr
unterhaltsame Stunden sorgt. Der Schreibstil packt den Leser und die durch die
pfiffigen Dialoge bekommt der Roman jede Mende Drive. Nur beim Plotten hätte
sich der Autor etwas mehr Mühe geben dürfen.
Fazit
Insgesamt ist "Die Besucherin" ein guter Jerry-Cotton-Roman. Wenn man
nicht zu intensiv über die Täter-Opfer-Struktur und insbesondere über die
Rolle der vermeintlich Schuldigen nachdenkt, wird man bestens unterhalten. Das
ist es ja auch, was diese Serie in erster Linie erreichen will.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 26. September 2019 2019-09-26 17:37:18