Josie Schwendner lebt mit ihrem Mann Lukas und ihren beiden Söhnen in
Grünwald, einem Vorort von München. Ihre Beziehung hat sich scheinbar
auseinandergelebt. Lukas arbeitet rund um die Uhr in seiner Apotheke und nimmt
Josie nur noch am Rande wahr. Als sie wieder arbeiten möchte, ist Lukas nicht
wirklich begeistert. Bei einem Seminar passiert dann das Furchtbare: Josie hat
einen Unfall und verliert ihr Gedächtnis. Wird Dr. Stefan Frank ihr helfen
können?
Im Gegensatz zu anderen Bastei-Serien wie "Lassiter" oder "Jerry
Cotton" spielt bei dieser Arzt-Serie der namensgebende Titelheld oft eine
eher untergeordnete Rolle. Vielmehr liegt der Blickpunkt der Erzählung auf den
jeweiligen Episodenfiguren. Das ist auch bei "Erinnere dich an das, was
war" so. Anschaulich und glaubhaft wird dem Leser das Leben von Josie und
Lukas vorgestellt. Obwohl man bereits in der Eröffnungsszene erfährt, dass
Josie ihr Gedächtnis verloren hat, dauert es bis nach der Hälfte des Romans,
bis es wirklich dazu kommt. Doch das ist nicht weiter dramatisch, da sich die
Story bis dahin sehr gut liest. Zum Ende wird dies mit einer kleinen
Spannungsschraube versehenen, bevor es in ein leicht zu durchschauendes und
rosarotes Finale gipfelt. Das ist auch wieder einmal der große Kritikpunkt. Es
wäre durchaus eine willkommene Abwechslung, wenn die Geschichten von Dr. Stefan
Frank nicht jedes Mal in ein Happy End gleiten würden.
Stilistisch ist "Erinnere dich an das, war war" vollkommen in Ordnung.
Der Roman ist bei weitem nicht so kitschig, wie man bei dem Genre und den Titel
vermuten würde. Auch die Charaktere sind gut herausgearbeitet und agieren weder
hölzern noch klischeehaft.
Fazit
Wer sich für Arztserien im Fernsehen begeistern kann, findet hier das
literarische Gegenstück. "Erinnere dich an das, was war" ist gute und
sprachlich durchaus ansprechende Unterhaltung. Nicht mehr, aber auch nicht
weniger.
Vorgeschlagen von Michael Krause
[Profil]
veröffentlicht am 17. September 2019 2019-09-17 18:48:24