Ein neuer Fall für die Kommissarin der Provence. Für mich der erste Fall von
ihr. Die Kommissarin kehrt nach einer mehrwöchigen medizinischen Reha-Therapie
in ihr kleines Örtchen Fragolin zurück. Da geschieht das Unfassbare: Der
Ex-Liebhaber der Madame wird mit durchschnittener Kehle tot im Nachbarort
aufgefunden. Kein Mensch weiß, was er zu dieser Zeit dort zu tun hatte. Die
Kommissarin ist trotz des schon lange zurückliegenden Affaire zu ihm tief
betroffen, war er doch stets ein Freund geblieben. Sie möchte deshalb nicht
ermitteln. Doch dann kommt es anders und ohne ihre Hilfe geht die Aufklärung
nicht voran.
Wer in die Landschaft der Provence und in die Gegend um Saint-Tropez eintauchen
möchte, der wird mit diesem Krimi nichts falsch machen. Als solcher entbehrt er
auch nicht einer gewissen Spannung. Doch genau wie die Krimi unter seinem
anderen Pseudonym schafft der Autor es nicht, seinen oberlehrerhaften
Schreibstil zu unterdrücken. Jedem Leser muss er mit zahlreichen französischen
Sätzen beweisen, dass er französisch sprechen kann. Wohlgemerkt der Roman wird
eigentlich auf Deutsch präsentiert. Die Figuren unterhalten sich eigentlich auf
deutsch. Warum nur werfen sie immer wieder französische Floskeln ein, die dann
auch noch sofort ins Deutsch übersetzt, also redundant sind? Auf viele Seiten
Lexikonwissen hätte der Autor gut verzichten können. Es hätte der Spannung
und der Handlung gut getan, wenn ein Drittel aller Seiten gestrichen worden
wären.
Fazit
Mein Fazit: Wenn man das Gockelgehabe des Autors überblättert, hat man einen
angenehm unterhaltsam Ratekrimi, der den Lesern in eine bezaubernde Region
verschlägt.
Vorgeschlagen von Detlef Knut
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veröffentlicht am 22. Juni 2019 2019-06-22 09:23:53