Mittlerweile gibt es wohl niemanden mehr, der zumindest ihren Namen nicht kennt:
Greta Thunberg. Als 16-jährige Schülerin ist zu einer Ikone aufgestiegen. Für
eine Sache, die jedem Menschen auf der Erde am Herzen liegen muss: dem Klima. Im
August 2018 begann sie zunächst ihren persönlichen Streik vor dem Schwedischen
Reichstag - drei lange Wochen. Diese Idee findet Zustimmung und jede Menge
Nachahmer. Weltweit demonstrieren junge Menschen gegen den Klimawandel und
fordern konkrete Maßnahmen - sofort! Das vorliegende Buch entstammt der Feder
der Mutter Gretas, Malena Ernman. Es kommt, auch vom Aufbau, recht
unkonventionell daher. 3 große Kapitel werden insgesamt 92 Szenen zugeordnet.
Die einzelnen Szenen sind kurze Abschnitte mit wenigen Seiten, die eine
bestimmte Sichtweise darstellen.
Was kommt zur Sprache: Wer glaubt, ein reines Klimaaktivisten-Buch in die Hände
zu bekommen, irrt! Der Inhalt kombiniert mehrere Aspekte, die miteinander
kombiniert, ein großes Ganzes ergeben. Die persönliche Geschichte der Familie
nimmt eine zentrale Rolle ein. Die schwierige Kindheit und Jugend beider
Mädchen (Greta und ihrer Schwester Beata), das verzweifelte Suchen nach Hilfe
für eine schier ausweglos erscheinende familiäre Situation, der Kampf der
Eltern mit sich, ihren Kindern und beruflichen Verpflichtungen gewährt einen
tiefen und offenen Eindruck in das Leben der Familie.
Natürlich kommt das Hauptanliegen der gesamten Familie nicht zu kurz: Es ist
fünf vor 12 - die Erde steht kurz dem ökologischen Exitus. Warnzeichen gibt es
genug, Reaktionen hierauf fallen aber mehr als mager aus. Das muss sich ändern.
Der Weg zu dieser Einsicht, bei der Greta Thunberg ein zentrale Rolle spielt,
wird nachvollziehbar beschrieben. Nicht zuletzt auch die vielen Versuche, andere
Menschen auf die bereits klar drohende Misere aufmerksam zu machen.
Fazit
Zunächst war ich überrascht, es ging zwar um Greta Thunberg, aber sie wird
geschildert - durch die Sicht ihrer Mutter. Das familiäre Auf und Ab nimmt
zunächst die zentrale Rolle ein, bevor die Sicht auf DAS Anliegen schlechthin
gelenkt wird: das Klima und den Klimaschutz. Durch die kurze Darstellung
zahlreicher Aspekte in einzelnen, sogenannten Szenen, lässt sich das Buch
mühelos "verschlingen". Es stellt einerseits ein durchaus
kurzweiliges Lesevergnügen sicher, andererseits kommt aber der "mahnende
Finger" mit Blick auf die desolate Lage in Bezug auf das Weltklima nicht zu
kurz. Es werden radikale Maßnahmen gefordert, nicht zuletzt lebt es die Familie
vor. Hier wird sicher jeder ins Grübeln geraten und seine Schlüsse ziehen
(können).
Vorgeschlagen von Dietmar Langusch
[Profil]
veröffentlicht am 02. Mai 2019 2019-05-02 15:19:20